Steuererhöhung? Hamburger Restaurant senkt die Preise – aber es gibt einen Haken
Ende des Jahres läuft die Sonderregel für Gastronomiebetriebe aus, nach der sie statt 19 nur sieben Prozent Mehrwertsteuer zahlen müssen. Viele Restaurants rechnen damit, dass sie als Konsequenz die Preise bald ordentlich anheben müssen. Zwei Hamburger Gastronom:innen haben sich für einen anderen Weg entschieden.
Auf der Karte des „Schuback am Park“ in Eppendorf stehen Gerichte wie „Moules Frites“, Rouladen, Grünkohl oder Wiener Schnitzel – jedes kostet mindestens 23 Euro. Noch. Die Preise für Hauptgerichte sollen pauschal auf 20,24 Euro sinken. Kleiner Haken: Die neuen Preise gelten erst ab Januar.
Hamburger Restaurant kritisiert Anstieg der Mehrwertsteuer
„Wir möchten den Gästen die Möglichkeit geben, dass Essen gehen nicht ein Luxus wird, sondern so normal bleibt wie früher“, begründen die Inhaber:innen Jens und Désirée Manzel diesen Schritt. Wer zum Essen ins „Schuback am Park“ geht, soll zwischen elf und 27 Prozent sparen können.
„Corona war ein Einschnitt, und der Krieg in der Ukraine und die Inflation haben es nicht besser gemacht. Wir sind noch lange nicht wieder da, wo wir vor der Corona-Krise waren“, sagt der gelernte Restaurantkaufmann. Dass die Mehrwertsteuer jetzt wieder auf 19 Prozent steigen soll, sei ein falsches Signal an die Branche. Allerdings: Der Staat braucht Geld und er hat durch die Steuersenkung pro Jahr auf drei Milliarden Euro aus der Gastronomie verzichtet.
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Vorbild für die Preissenkung im „Schuback am Park“ ist Frankreich. Dort gibt es immer mehr Restaurants und Bistros, die günstige Speisen anbieten und im Eiltempo servieren. Die Hoffnung: Mehr Gerichte zu verkaufen und so trotz gesunkener Preise den Umsatz zu halten.
Neben der Mehrwertsteuer machen steigende Preise für Energie und Lebensmittel sowie der Personalmangel der Branche zu schaffen. Der Finanzinformationsdienst Crif schätzt, dass zurzeit mehr als 15.000 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland als insolvenzgefährdet gelten. Jeder achte Betrieb (12,6 Prozent) sei von der Pleite bedroht – mit weiter steigender Tendenz.