Hamburger „Großstadtrevier“-Ermittler Wilfried Dziallas an Corona gestorben
Traurige Nachricht für Hamburgs Theater- und Filmszene: Wilfried Dziallas ist am 18. September nach kurzer schwerer Krankheit nach einer Corona-Infektion verstorben. Viele kennen ihn wahrscheinlich noch als „Großstadtrevier“-Ermittler oder aus dem Ohnsorg-Theater, wo der 77-Jährige zuletzt Spielleiter war.
Das Ohnsorg-Theater gab den Tod des Hamburger Schauspielers und Regisseurs auf seiner Website bekannt.„Wilfried Dziallas war ein Glücksfall für die Hamburger Traditionsbühne, und zwar auf der Bühne wie hinter den Kulissen“, teilte Ohnsorg-Intendant Michael Lang mit. „Zahlreiche heitere Rollen hat er mit feinem Gespür für Komik und mit trockenem, nie überzogenem Humor ebenso ehrlich gespielt wie nachdenkliche, tragische Helden in den Bühnen-Klassikern.“ Das Theater habe „einen wunderbaren Künstler, großartigen Kollegen und einen aufrechten, ehrlichen Freund“ verloren.
Hamburg: Wilfried Dziallas mit 77 Jahren verstorben
Wilfried Dziallas wurde am 8. Mai 1944 in Hamburg geboren. Nach seinem Abitur machte er eine Lehre zum Außenhandelskaufmann und studierte Volkswirtschaft in den USA. Schon damals spielte er nebenbei Theater – auf Rat eines Regisseurs absolvierte Dziallas schließlich ein Schauspielstudium.
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Als er anschließend nach Hamburg zurückkehrte, gründete er eine freie Theaterproduktion und kam 1986 ans Ohnsorg-Theater – zunächst als Regisseur, aber bald auch als Schauspieler, Oberspielleiter und Stückautor. Als Regisseur wirkte er bei Inszenierungen wie „Arsenik un ole Spitzen“, „Strandräubers“, Ibsens „Volksfiend“ und der 13-teiligen Comedy-Reihe des Theaters „Die Ohnsorgs“ mit. Dziallas war auch in Kinofilmen und Serien, zum Beispiel als Revierleiter in der Fernsehserie „Großstadtrevier“, zu sehen und an 140 Hörspielen beteiligt.
Wie Dziallas frühere Agentin Regine Schmitz sagte, starb der Schauspieler nach kurzer schwerer Krankheit nach einer Corona-Infektion. Er sei zweifach geimpft gewesen. (mhö/dpa)