„Die Sterne trauern“: Hamburger Schauspielerin Hannelore Hoger ist tot
Sie begeisterte auf der Theaterbühne und in Kinofilmen, spielte mehr als 20 Jahre die patente TV-Kommissarin „Bella Block“ in der gleichnamigen Serie. Jetzt ist die bekannte Hamburger Schauspielerin Hannelore Hoger im Alter von 82 Jahren gestorben.
Das teilte das ZDF auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Fernseh-, Film- und Bühnenstar starb laut Mitteilung des Managements bereits am 21. Dezember in Hamburg. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Geboren wurde Hoger 1942 in Hamburg, ihr Vater Leo Hoger war Schauspieler und Inspizient am Ohnsorg-Theater. Das Schauspiel war ihr in die Wiege gelegt: Mit 14 Jahren bekam sie ihre erste größere Rolle am Ohnsorg-Theater, ein Jahr später stand ihr Entschluss fest, ebenfalls Schauspielerin zu werden.
Schauspielerin Hannelore Hoger gestorben
Hoger begann ihre Schauspielausbildung 1958 an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. In den 1960er Jahren spielte sie unter anderem auf Bühnen in Ulm, Stuttgart, Köln, Bremen, Berlin und natürlich in Hamburg.
Größere Bekanntheit erlangte sie 1968 mit dem Film „Die Artisten unter der Zirkuskuppel: Ratlos“ von Alexander Kluge. Mit ihm arbeitete sie immer wieder zusammen, zum Beispiel in „Der große Verhau“ (1970) oder „Die Patriotin“ (1979). Kluge und Hoger waren auch viele Jahre liiert.
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Komödiantisches Talent bewies die Schauspielerin in Helmut Dietls Schickeria-Glosse „Rossini“ (1997), in der sie als Klatschreporterin neben Kollegen wie Götz George und Mario Adorf brillierte.
Den TV-Zuschauern wird Hannelore Hoger wohl vor allem als Kommissarin „Bella Block“ in Erinnerung bleiben, die sie von 1994 bis 2018 und 38 Folgen lang verkörperte. 2021 spielte Hoger noch einmal in der ZDF-Krimireihe „Nord Nord Mord“ mit, anschließend wurde es ruhiger um sie.
Carsten Brosda: „Die Sterne am Theaterhimmel trauern“
„Die Sterne am Theaterhimmel trauern. Hannelore Hoger war der Inbegriff einer großen Schauspielerin“, zitierte Hogers Management den Hamburger Kultursenator und Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins, Carsten Brosda. „Ganz gleich ob am Theater, im Film oder im Fernsehen – sie verstand es, sich Charakteren vollständig anzuverwandeln und dabei in der Rolle stets präsent zu bleiben. Ihre Kunst war das psychologisch feinfühlige Spiel, ihre Gabe das Gespür für ein großes Publikum, und ihre Leidenschaft die unbedingte Freiheit.“
Brosda weiter: „Hamburg und die Schauspielwelt trauern um eine beeindruckende Persönlichkeit, deren Werke noch lange wirken werden.“ (mp/dpa)