Beim Motorrad-Gottesdienst in Hamburg treffen sich Biker aus ganz Deutschland.
  • Beim Motorrad-Gottesdienst in Hamburg treffen sich Biker aus ganz Deutschland. (Archivbild aus 2022)
  • Foto: Patrick Sun

Dieses Hamburger Traditions-Event steht vor dem Aus

Seit 1982 zieht er jeden Sommer zigtausende Biker zum Hamburger Michel: der Motorrad-Gottesdienst, kurz MOGO genannt. Doch im kommenden Jahr soll Schluss sein, geben die Veranstalter bekannt – und selbst dieses große Finale steht auf der Kippe.

„Die Aussichten, weitere MOGO-Veranstaltungen durchzuführen, sind nicht rosig“, schreibt der Verein MOGO in der Nordkirche, der das Traditions-Event veranstaltet, auf seiner Webseite. Hauptgrund: die Kosten.

Der laut Eigendarstellung „größte Motorradgottesdienst Europas mit bis zu 30.000 Besuchern“ sei zwar „wohl die größte Veranstaltung Deutschlands, die nur mit Hilfe von ehrenamtlichen Helfern durchgeführt wird“. Dennoch fallen für die Biker-Messe Gesamtkosten von rund 80.000 Euro an. Und die hat der Verein nicht, wie er vorrechnet.

MOGO: Motorrad-Gottesdienst Hamburg vor dem Aus

„Wir haben ca. 20.380 Euro“, schreiben die Organisatoren. Der Betrag setze sich zusammen aus 15.000 Euro an Zusagen aus Sponsoringbeiträgen, 5000 Euro Bankguthaben und mageren 692 Euro an Spendengeldern. Insgesamt benötige der Verein also noch 59.308 Euro, um die Kosten des nächsten MOGO Hamburg decken zu können.

Zum Hamburger Motorradgottesdienst reisen jährlich zahlreiche Biker an (Archivbild). dpa
Motorradgottesdienst
Zum Hamburger Motorradgottesdienst reisen jährlich zahlreiche Biker an (Archivbild).

Die Geldsorgen aufgrund von geringerem Spendenaufkommen, abgesprungenen Sponsoren und sinkenden Zuwendungen durch die Nordkirche sind aber nicht der einzige entscheidende Faktor. Als weitere Gründe nennt der MOGO auch die Selbstverpflichtung der Nordkirche, bis 2035 CO2-neutral zu werden, sowie die Kritik von Umweltverbänden und Medien an dieser „fossil angetriebenen Veranstaltung“.

MOGO Hamburg nur mit großer „Kraftanstrengung“ zu retten

Dennoch hätten die MOGO-Helfer Ende Juli entschieden, „noch einmal einen letzten MOGO Hamburg im Jahre 2025 stattfinden zu lassen“. Um die dazu notwendigen Gelder zusammen zu bekommen, sei eine „große finanzielle Kraftanstrengung“ nötig.

Das könnte Sie auch interessieren: Motorradfahrer packen aus: Davor haben wir Angst

Ob dieser 42. und voraussichtlich letzte Motorrad-Gottesdienst stattfinden kann, entscheidet sich bis zum 30. November. Wenn bis dahin nicht das nötige Geld zusammen ist, wird das Event abgesagt und alle Spender bekommen ihr Geld zurücküberwiesen. Die Bankverbindung gibt es hier. (mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp