Hamburger Verbraucherschützer warnen vor „Ewigkeitschemikalien“ in Pfannen
Die Verbraucherzentrale hat sechs Pfannen mit Anti-Haft-Beschichtung von bekannten Herstellern getestet. Getestet wurden Pfannen von Berndes, Ikea, Tefal, Zwilling, Henssler und WMF. Das Ergebnis, so die Zentrale, sei besorgniserregend. In vier von sechs Pfannen wurden hohe Mengen organischer Fluor-Verbindungen nachgewiesen. Diese sind problematisch für Mensch und Umwelt.
Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg warnt: „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher glauben, ein sicheres Produkt zu kaufen, doch es landen problematische PFAS in der Küche.“ PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Sie befinden sich in den Anti-Haft-Beschichtungen.
Für die Hersteller sind sie praktisch, denn sie wirken hitzebeständig und fett- und wasserabweisend. Für Verbraucher hingegen sind PFAS problematisch, da sie sich in Mensch und Natur anreichern, sehr langlebig und potenziell gesundheitsschädlich sind. PFAS finden sich mittlerweile auch in der Natur wieder. Nord- und Ostsee sind von den Chemikalien ebenfalls belastet.
In der EU sind PFAS erlaubt, obwohl die Risiken bekannt sind. Zudem gibt es keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht. Diese fordert die Verbraucherzentrale: „Transparenz ist das Mindeste. Wir brauchen klare Angaben auf den Produkten. Wer PFAS verarbeitet, soll dies offenlegen müssen. Langfristig müssen PFAS aus der Küche verschwinden, in welcher Form auch immer“, so Jorde.
Diese fünf Tipps gibt die Zentrale zum Kauf von Pfannen
Die Verbraucherzentrale empfiehlt bei den Herstellern gezielt nach den Inhaltsstoffen der Beschichtung zu fragen. Dafür stellt die Zentrale einen kostenlosen Musterbrief zur Verfügung. Zusätzlich sollen Verbraucher auf Temperaturhinweise auf Verpackungen achten. Wenn auf Verpackungen gekennzeichnet ist bestimmte Temperaturen nicht zu überschreiten, könnte dies ein Hinweis auf PFAS sein.
Bei Sonderangeboten und Schnäppchenpreisen sollen Käufer skeptisch sein. „Wir sehen hier einen Wettlauf gegen die Zeit. Bevor ein Verbot kommt, landen PFAS-haltige Produkte noch rasch in den Regalen, oft mit auffälligen Rabatten“, warnt Jorde. Beim Kauf von Pfannen würde es sich, so die Zentrale, empfehlen auf PFAs freie Alternativen wie Keramikpfannen umzusatteln.
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Als letzten Tipp wird empfohlen sich nicht auf auf Kennzeichnungen wie „Ohne PFOA“ oder „PFOA-frei“ zu verlassen. Hierzu sagt die Zentrale, dass diese Angaben „verschleiern, dass möglicherweise andere, noch zugelassene PFAS in einem Produkt enthalten sein könnten. PFOA (Perfluoroctansäure) ist nur eine Substanz aus der Gruppe der PFAS und bereits seit 2020 in der EU verboten.“
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