Hamburger Verlag aus der Insolvenz gerettet
Ende Juni hat das Hamburger Frauenmagazin „Emotion“ Insolvenz angemeldet. Die Verlegerin Kasia Mol-Wolf sprach von einer „sehr angespannten“ wirtschaftlichen Situation des Verlags aufgrund der Inflation und hoher Papier- und Druckkosten. Jetzt hat sich ein Käufer gefunden, der sich mit dem Thema Insolvenz gut auskennt.
Der Kölner Verleger Timo Busch übernimmt „Emotion“ mit seiner „Busch Group“ zum 1. Januar 2024. Der Verkauf kommt im Rahmen eines sogenannten Asset-Deals zustande, wie der Emotion-Verlag am Dienstag bekannt gab. Das bedeutet, dass die „Busch Group“ nicht automatisch alle Anteile am Verlag übernimmt, sondern bestimmte einzelne Wirtschaftsgüter kauft, darunter fallen unter anderem Rechte oder Patente.
Verleger Timo Busch übernimmt Hamburger Emotion-Verlag
„Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Timo Busch unsere Vision fortführen zu können: Die Position von Frauen in der Gesellschaft weiter zu stärken, damit sie künftig nicht nur sichtbarer werden, sondern auch gemeinsam Einfluss in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nehmen“, sagte Kasia Mol-Wolf.
Timo Busch zeigte sich „beeindruckt“ von dem, was Kasia Mol-Wolf und der Emotion-Verlag aufgebaut haben. „Auch der Rückhalt der Leser:innen ist etwas ganz Besonderes. Die Marke hat in ihrer Zielgruppe eine hohe Strahlkraft und sicher enormes Potential“, sagte der neue Eigentümer. Auch sein Ziel sei es, „eine Bühne für noch mehr starke Frauen zu schaffen, die wir mit unseren Medien sichtbar machen und auf ihrem Weg unterstützen wollen.“
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Die 2000 gegründete „Busch Group“ investiert nach eigenen Angaben maßgeblich in Medien- und Technologieunternehmen. Timo Busch hat als Verleger bereits selbst einige Erfahrung mit Insolvenzverfahren gesammelt: 2017 meldete seine damalige Fachmedien-Holding Insolvenz an. Später ging der Verlag in dem Unternehmem „BG Germany“ auf, die Busch bis zum Juni 2023 gemeinsam mit Mitgesellschafter Torsten Glatz führte. Und auch dort lief finanziell nicht alles glatt. „BG Germany“, wo unter anderem das Medienmagazin „Meedia“ erscheint, meldete kurz nach Buschs Ausscheiden Insolvenz an.