Hamburger Virologe erklärt: So könnten Clubs trotz Corona wieder öffnen
Das Coronavirus hat Hamburgs Partyszene schwer getroffen. Während Geschäfte, Restaurants und auch Bars und Kneipen ihre Pforten längst wieder öffnen dürfen, bleiben Clubs geschlossen. Ein Hamburger Virologe macht den Betreibern jetzt jedoch Hoffnung.
Jonas Schmidt-Chanasit forscht am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin – und er hält es nicht für ausgeschlossen, dass selbst Clubs in naher Zukunft wieder öffnen können. Sofern die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden, wohlgemerkt.
Corona: Hamburger Virologe macht Clubs Hoffnung
„Ich bin oftmals von guten Hygienekonzepten positiv überrascht worden“, sagt er im Interview mit der „Welt“. Bei den Kreuzfahrtschiffen habe er noch vor einigen Monaten seine Zweifel gehabt, dass diese zeitnah wieder in See stechen.
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„Nun haben sie Hygiene-Officer installiert, können an Bord innerhalb kürzester Zeit testen und haben die Urlauberzahl auf den Schiffen deutlich reduziert“, sagt Schmidt-Chanasit. Man müsse mit dem Virus leben, und dazu gehöre auch zu überlegen, wie die Clubs wieder aufmachen können.
Hamburger Virologe: Corona-Teststation auf dem Kiez
„Wenn die Städte und Veranstalter es hinbekommen, dass die Leute kurz vorher getestet werden, spricht nichts dagegen, dass die negativ Getesteten so wie früher feiern können“, sagt er Virologe.
Als Beispiel führt er an, dass auf dem Spielbudenplatz mitten auf dem Kiez eine Teststation aufgebaut werden könnte, wo sich Feierwütige zwischen 15 und 21 Uhr testen lassen könnten. „Das Ergebnis wäre innerhalb einer Stunde da, sie bekämen einen Stempel und könnten anschließend für diese Nacht in die Clubs gehen“, sagt er zur „Welt“.
Corona in Hamburg: Perspektive für Partygänger
Der Virologe macht in dem Zusammenhang deutlich, dass es an der Zeit sei, zu handeln. „Wenn wir davon reden, dass in ein oder zwei Jahren ein Impfstoff kommt oder ein Medikament oder vielleicht auch nicht, hilft uns das nicht weiter“, sagt er. Die Partys würden in die Illegalität abdriften, zuhause oder draußen stattfinden – so wie es aktuell beim Cornern geschieht. „Was am letzten Wochenende hier in Hamburg auf der Schanze abgegangen ist – das wird noch zunehmen“, sagt er. Man müsse den jungen Menschen nun eine Perspektive geben.