Hamburger Wohnungsnot: CDU fordert Wechsel-Bonus für Senioren
Nach einer Forderung des CDU-Generalsekretärs Mario Czaja ist das Thema wieder auf dem Tisch: Ein Wohnungswechselbonus für Senioren. In Hamburg wurde dieser Vorschlag schon vor Jahren gemacht – doch es gibt auch kritische Stimmen in der Hansestadt.
Durch einen Umzug von Senioren in kleinere Wohnungen löse man zwar nicht das Wohnungsproblem, aber es wäre eine Möglichkeit, Wohnraum für Familien mit Kindern zu schaffen, so die ehemalige Hamburger Stadtentwicklungssenatorin Herlind Gundelach zur MOPO. Um die Motivation zu fördern, könnten daher Umzugshelfer und auch eine finanzielle Unterstützung helfen: „Das Problem ist bei älteren Leuten nicht die mangelnde Bereitschaft umzuziehen, aber die Panik alleine einen Umzug machen zu müssen.“ Viele würden sich verkleinern wollen, wüssten aber nicht so recht wie.
Bedenken des Mietervereins Hamburg
„Senioren-Haushalte machen etwa 18 Prozent der Haushalte in Hamburg aus, davon sind die meisten Einpersonenhaushalte“, sagt Marielle Eifler vom Mieterverein zu Hamburg zur MOPO. Diese seien wahrscheinlich nicht durch Einmalzahlungen zu einem Umzug zu bewegen. Denn den bekannten Raum zu verlassen, sei neben der finanziellen Hürde auch eine sehr persönliche Entscheidung, für die der Anreiz sehr hoch sein muss.
Grundsätzlich würde man sich über jede Idee freuen. „Jede Wohnung, die frei wird und alles, was Bewegung an den Markt bringt, finden wir gut, es wird aber hier wahrscheinlich der berühmte Tropfen auf den heißen Stein sein“, so Eifler weiter. Es helfe nur, Entlastung insgesamt am Markt zu schaffen – durch neuen und vor allem auch barrierefreien Wohnraum.
Forderung aus Berlin: Bonus für Senioren
CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat Kommunen und Genossenschaften aufgefordert, älteren Menschen den Wechsel in kleinere Wohnungen zu erleichtern. „Es gibt ein grundsätzliches Verteilungsproblem“, sagte Czaja dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am vergangenen Montag.
„Viele würden gerne in kleinere Wohnungen umziehen, finden aber nur welche, die deutlich teurer sind als ihre bisherige größere Wohnung. Kommunale Anbieter und Genossenschaften sollten einen Wohnungswechselbonus für ältere Menschen einführen“, forderte der CDU-Politiker.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburg droht Wohnungsnot – doch die Bausenatorin schweigt
Dabei solle sich die neue Netto-Quadratmeter-Miete an der bisherigen orientieren. Die öffentliche Hand solle den Senioren bei den Umzugskosten helfen. „Damit würde Wohnraum für Familien frei und Senioren könnten Kosten sparen“, so Czaja. (dpa/sku)