• Krötenschutz: Dieser Feldweg in der Gemeinde Rosengarten ist für Autos derzeit gesperrt.
  • Foto: Bettina Blumenthal

Hamburgs Amphibien im Liebesrausch: Achtung, Autofahrer, die Kröten sind los!

Nun beginnt es wieder, das große Liebeswandern der Amphibien. Frösche, Kröten und Molche werden noch bis in den April auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern sein. Viele der in Hamburg vorkommenden Amphibien gelten als gefährdet.

„Die Tiere benötigen einen längeren Zeitraum mit Temperaturen von über 5 Grad in den Abendstunden“, erklärt Anne Ostwald, Referentin für Artenschutz beim Nabu Hamburg. „Und auch nachts muss die Temperatur über dem Gefrierpunkt liegen.“ Und so ist es nun.

Krötenwanderung: Hamburgs Amphibien in Lebensgefahr

Auf ihrem Weg zu den Laichgewässern lassen sich Kammmolche, Teichmolche, Moorfrösche, Grasfrösche und Laubfrösche auch nicht von stark befahrenen Straßen abhalten. Was sie leider oft mit dem Leben bezahlen müssen. Denn so richtig schnell sind die quakenden Tiere dabei nicht. Oft tragen die Weibchen auch noch ein bis drei liebestolle Kerle huckepack gleich mit über die Straßen.

Zwei Kröten auf dem Weg zum Laichgewässer.

Zwei Kröten auf dem Weg zum Laichgewässer.

Foto:

Bettina Blumenthal

Kröten in Hamburg legen mehrere Kilometer zurück

Mehr als zwei Kilometer legen manche Tiere über mehrere Tage zurück  und kommen dabei leider buchstäblich unter die Räder. Jedes Jahr werden daher Schutzzäune aufgebaut, um die Anzahl der getöteten Amphibien im Straßenverkehr möglichst gering zu halten. In Eimern müssen sie dann mit menschlicher Hilfe über die Straßen getragen werden.

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Während des gesamten Zeitraums der Laichwanderung werden diese Eimer täglich geleert. „Man darf Kröten auch gern anfassen und sie in Laufrichtung über die Straße tragen“, sagt Frederik Schawaller vom Nabu-Ortsverband Süderelbe.

Frederik Schawaller vom Nabu-Ortsverband Süderelbe.

Frederik Schawaller vom Nabu-Ortsverband Süderelbe.

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Bettina Blumenthal

Nabu Hamburg: „Situation der Amphibien dramatisch“

Nicht nur Autos machen ihnen zu schaffen. „Die Situation der Amphibien ist dramatisch“, sagt Malte Siegert, erster Vorsitzender des Nabu Hamburg. „Neben der Gefahr bei ihren Wanderungen durch den Straßenverkehr stehen die meisten Amphibienarten auch durch den Verlust ihrer Lebensräume unter Druck. Die Verschmutzung oder Zerstörung von Tümpeln, Teichen und Gräben hat große Auswirkungen auf die Bestände. Der Klimawandel und besonders die Dürren der letzten Jahre verschärfen die Situation noch weiter.“

In Elstorf (Landkreis Harburg) wurden bereits 260 Amphibien eingesammelt.

In Elstorf (Landkreis Harburg) wurden bereits 260 Amphibien eingesammelt.

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Bettina Blumenthal

Auch Radfahrer sind Gefahr für Hamburgs Frösche und Kröten

Trocknen Laichgewässer aus, können sich die Arten nicht fortpflanzen. Deshalb bittet der Nabu Rad- und Autofahrer um besondere Rücksicht für die Dauer der Amphibienwanderung.

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Eine Übersicht, wo Amphibien in Hamburg wandern, ist auf der Website des Nabu Hamburg unter hier zu finden. Der Nabu Hamburg sucht zurzeit  Interessierte, die sich für Kröten, Frösche und Molche in der Stadt einsetzen möchten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Interessenten können sich über amphibien@NABU-Hamburg.de anmelden.

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