Hamburgs Helden in der Corona-Krise: Polizist: „Mich ärgern die zwei Extreme“
Das öffentliche Leben steht still. Und auf einmal fällt auf: wie viel Pfleger, Ärzte, Verkäufer, Polizisten und Co. für die Allgemeinheit tun, ohne dass sie im Rampenlicht stehen. Es geht um jene Berufsgruppen, die sich nicht an das Gebot der Stunde halten können: nämlich möglichst wenig Kontakt zu ihren Mitmenschen zu haben. Sie stehen Tag für Tag in ihrem Job, gehen ein höheres Risiko ein als andere – für uns alle. Die MOPO sprach mit einigen von ihnen. Heute: Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP).
GdP-Landeschef Horst Niens (55) ist als Stadtteilpolizist in Heimfeld unterwegs.
MOPO: Haben Sie Angst, sich anzustecken?
Horst Niens: Nein. Aber den nötigen Respekt und das Wissen, wie man sich am besten verhält.
Machen Sie sich Sorgen um Ihre Familie? Nein. Weil in unserem Umfeld keine gefährdeten Personen sind und wir alle Vorsichtsmaßnahmen einhalten.
Wie ist die Situation bei Ihnen im Job zurzeit? Angespannt – aber wir versuchen, professionell damit umzugehen.
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Was denken Sie: Wie wird es in einer Woche sein? Auch wenn die bislang getroffenen Maßnahmen greifen, werden die Umstände erst einmal gleich bleiben.
Wie verhält sich Ihrer Meinung nach die Allgemeinheit? Was ärgert Sie am Verhalten anderer, was freut Sie? Man merkt die Verunsicherung bei den Menschen. Jeder hat eine andere Auffassung von der momentanen Lage und jeder versucht, anders darauf zu reagieren. Mich ärgern die zwei Extreme. Bei den einen ist es die unangebrachte Panik, bei den anderen der sorglose Umgang.
Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Version des Artikels war der Nachname des Beamten abgekürzt – da es dafür keinen Grund gab, haben wir das geändert.