Die Baustelle des Holzhochhauses „Roots“ in der Hamburger HafenCity. Das Gebäude hat nun Richtfest gefeiert.

Die Baustelle des Holzhochhauses „Roots“ in der Hamburger HafenCity. Das Gebäude hat nun Richtfest gefeiert. Foto: dpa

181 Wohnungen im 65-Meter-Turm: Hamburgs Holz-Gigant feiert Richtfest

Holz als Baustoff ist bei kleinen Wohnhäusern inzwischen recht verbreitet. Im Geschossbau wird dagegen meist noch konventionell gebaut, mit Ziegeln, Mörtel, Beton und Stahl. Bauexperten wollen das ändern – zum Wohle des Klimas. Jetzt hat ein spektakuläres Bauprojekt in der Hamburger HafenCity Richtfest gefeiert.

Das Gebäude „Roots” ist nach Angaben des Immobilienentwicklers Garbe das im Moment höchste Holzhochhaus Deutschlands. „Das ,Roots‘ ist mit seinem rund 65 Meter hohen Holzturm nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen, sondern auch ein bedeutender Baustein für die Vision des Hamburger Projektentwicklers, die Stadt klimaneutral nachzuverdichten”, heißt es bei Garbe Immobilien-Projekte.

Deren Geschäftsführer Tobias Hertwig dankte den beteiligten Firmen und Handwerkern, die „mit ihrem Mut sowie ihrer Handwerkskunst bewiesen haben, dass man mit Holz in die Höhe bauen kann und es sich lohnt, neue Wege zu gehen”.

Bau-Branche: So klimaschädlich ist sie

Experten weisen dem Immobiliensektor im Kampf gegen den Klimawandel inzwischen eine Schlüsselrolle zu. Nach Schätzungen des UN-Umweltprogramms (Unep) steht der Betrieb von Gebäuden weltweit für 28 Prozent der gesamten energiebedingten CO2-Emissionen.

Tobias Hertwig (l-r), Geschäftsführer Garbe Immobilien-Projekte GmbH, Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, Jan Störmer, Architekt Störmer Murphy and Partners, Monika Thomas, Staatsrätin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg, und Klaus Hackländer, Vorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung, schlagen beim Richtfest den symbolischen letzten Nagel in den hölzernen Namenszug des Gebäudes. dpa
Tobias Hertwig (l-r), Geschäftsführer Garbe Immobilien-Projekte GmbH, Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, Jan Störmer, Architekt Störmer Murphy and Partners, Monika Thomas, Staatsrätin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg, und Klaus Hackländer, Vorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung, schlagen beim Richtfest des Holzhochhauses „Roots“ in der Hamburger HafenCity den symbolischen letzten Nagel in den hölzernen Namenszug des Gebäudes.
Tobias Hertwig (l-r), Geschäftsführer Garbe Immobilien-Projekte GmbH, Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, Jan Störmer, Architekt Störmer Murphy and Partners, Monika Thomas, Staatsrätin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg, und Klaus Hackländer, Vorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung, schlagen beim Richtfest den symbolischen letzten Nagel in den hölzernen Namenszug des Gebäudes.

„Rechnet man die Emissionen aus dem Gebäudebau hinzu, steigt dieser Anteil auf 38 Prozent der gesamten energiebedingten CO2-Emissionen weltweit”, heißt es in einem Unep-Statusbericht über die klimapolitische Bedeutung des Sektors.

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Holz gilt dagegen als sehr effektiver CO2-Speicher, weil Bäume im Laufe des Wachstums große Mengen des klimaschädlichen Gases dauerhaft speichern. Die für den Bau des „Roots” benötigte Holzmenge wächst in Deutschland beispielsweise in circa 23 Minuten nach, rechnet der Immobilienentwickler vor.

„Unsere Vision ist es, die Holzhausentwicklung voranzutreiben und in zehn Jahren diese Art des Bauens als Standard etabliert zu sehen”, sagte Garbe-Geschäftsführer Fabian von Köppen.

Holzhaus in der HafenCity: So wird’s gebaut

„Roots” (englisch für „Wurzeln”) wird 181 Wohnungen beherbergen, davon 53 als öffentlich geförderte Mietwohnungen. Entworfen wurde das Projekt vom Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners. Aufgrund der Lage innerhalb eines Hochwassergebiets wurde der untere Sockel in herkömmlicher Stahlbetonbauweise errichtet. Ab dem dritten Obergeschoss sind auch die Decken und Wände komplett aus Holz.

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Vorarbeiten laufen bereits seit 2020. Im September 2021 wurde der Grundstein gelegt. Im Mai 2022 wurden die ersten Holzelemente montiert. „Eine bemerkenswerte Eigenschaft des „Roots” ist die effiziente Bauweise”, heißt es bei Garbe. „Während bei herkömmlichen Bauprojekten oft eine größere Anzahl von Arbeitskräften benötigt wird, zeigt sich hier, dass durch die Verwendung von Holz und modernen Bautechniken diese reduziert werden kann.” Rund 200 Mitarbeitende von rund 50 verschiedenen Gewerken seien auf der Baustelle tätig gewesen. „Die Montage des Holzbaus vor Ort konnte mit lediglich zehn Zimmerleuten durchgeführt werden.” (dpa/ncd)

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