Hamburgs Kitas öffnen eher: Corona-Studie: Kinder sind weniger infektiös als befürchtet
Diese Nachricht dürfte viele Eltern in Hamburg aufatmen lassen: Die seit dem 16. März geltende Notbetreuung in den Kindertagesstätten wird ausgeweitet! Wegen der geringen Infektionszahlen hat der Senat am Dienstag entschieden, dass jetzt noch mehr Kinder in die Kitas zurückkehren dürfen – weitere Lockerungen sind möglich.
Im ersten Schritt geht’s ab kommenden Donnerstag aber erst einmal um alle Kinder ab viereinhalb Jahren sowie die Geschwister jener Kinder, die bereits in der erweiterten Notbetreuung sind. Das ist tatsächlich nochmal ein ganzer Schwung!
Corona: Mehr Kinder dürfen in Hamburg zur Kita
Mit den Kindern von Eltern in sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen, Alleinerziehenden und in besonders prekären Situationen wurden bislang 36 Prozent der Kinder in Hamburgs Kitas betreut – mit der neuen Lockerung steigt dieser Wert auf über 50 Prozent.
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„Es ist im Interesse aller Kinder und Eltern, so schnell wie möglich wieder in den Kita-Alltag zurückzukehren“, sagt Sozialsenatorin Melanie Loenhard (SPD). Ihr ist offensichtlich bewusst, dass die Doppelbelastung von heimischer Kinderbetreuung und HomeOffice viele Eltern in Hamburg vor eine Zerreißprobe gestellt hat.
Trotz Corona: Hamburg will Kitas weiter öffnen
Und weil das so ist, hatte der Senat im Rahmen der Landespressekonferenz am Dienstag bereits angedeutet, dass weitere Kita-Lockerungen im Juni denkbar seien, ohne dafür die bis zum 30. Juni geltende Rechtsverordnung erneuern zu müssen.
Video: So öffnet Hamburg seine Kitas
„Wir wollen den Kitabetrieb schrittweise erhöhen. Da kann es nochmal einen Zwischenschritt geben“, so Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Dazu benötige man aber keinen Senatsbeschluss, das könne die Gesundheitsbehörde eigenverantwortlich entscheiden.
Hamburg bleibt bei Kita-Öffnung vorsichtig
„Es ist aber auch wichtig, dass wir angemessene Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz von Kindern und Beschäftigten umsetzen“, so Leonhard. „Vorsicht“ ist ein gutes Stichwort, denn eine generelle Öffnung der Kitas will der Senat noch nicht, aus Angst vor einem großen Infektionsgeschehen.
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Dies habe es, so Tschentscher, in Hamburgs Kitas bislang nicht gegeben, weil Hamburg richtig mit der Corona-Situation umgegangen sei. Er erinnerte außerdem an wissenschaftliche Einschätzungen zu Beginn der Krise, wonach Kinder ein größeres Corona-Risiko sein könnten.
Corona: Keine Hinweise für besondere Kinder-Gefahr
„Mittlerweile können wir sagen, dass es keine Bestätigung dafür gibt, dass Kinder und Jugendliche besonders infektiös sind“, so Tschentscher. Das sei aber eine vorsichtige Aussage.
„Es gibt sogar Hinweise, dass kleine Kinder weniger betroffen sind. Aber das ist im Moment noch immer eine nicht belastbare These“, sagt Hamburgs Bürgermeister. Er wünscht sich endgültige belastbare Einschätzungen zu dem Thema – entweder durch die laufende Studie im UKE oder aus anderen Studien in Deutschland.
Neue Corona-Studie: Kinder sind nicht besonders gefährlich
Und die gibt es jetzt! In Baden-Württemberg sollen spätestens ab Ende Juni Grundschulen und Kindertagesstätten wieder öffnen. Die Landeregierung stützt sich bei ihrer Entscheidung auf erste Ergebnisse einer Untersuchung der Universitätskliniken Heidelberg, Freiburg und Tübingen, die Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag vorstellte.
Die Studie zeige, dass Kinder unter zehn Jahren offenbar kein besonderes Infektionsrisiko beim Coronavirus hätten. „Damit können wir ausschließen, dass Kinder besondere Treiber der Infektion sind“, sagt Kretschmann. Ob Hamburg das ebenfalls so bewertet, wird sich zeigen.