Otto-Wels-Straße am Planetarium soll im Sommer an einem Wochenende für Pkw gesperrt werden.
  • Otto-Wels-Straße am Planetarium soll im Sommer an einem Wochenende für Pkw gesperrt werden.
  • Foto: Florian Quandt

Hamburgs Stadtpark soll autofrei werden – zumindest ein bisschen

Die Otto-Wels-Straße in Winterhude führt Autofahrer mitten durch den Stadtpark, der dadurch allerdings in zwei Teile geschnitten wird. Das könnte sich in diesem Sommer ändern – zumindest erstmal testweise.

Das Konzept beschlossen die neuen Regierungsfraktionen im Bezirk Hamburg-Nord, SPD, CDU und FDP, am Montag im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude. Dieses sieht vor, die Otto-Wels-Straße im Sommer an einem Wochenende für den Autoverkehr zu sperren und als Freizeitfläche zu nutzen.

Verkehr Hamburg: Stadtpark an einem Wochenende autofrei

„Unser Ziel ist es nicht, den Kfz-Verkehr aus dem Stadtpark zu verbannen“, betont Carsten Gerloff von der SPD aber direkt. Gemeinsam mit den ansässigen Vereinen, dem Senioren- und Inklusionsbeirat, der Gastronomie, dem HVV sowie den Rettungsdiensten wolle man die Rahmenbedingungen klären und das Projekt vorbereiten. Immerhin müsste dann auch die Buslinie 179 an diesen Tagen umgeleitet werden. Aus dem Wochenende sollen dann Schlüsse für die nächsten Jahre gezogen werden.

„Mit dem Pilotprojekt Freies Wochenende möchten wir einem klar definierten, zeitlich begrenzten Test prüfen, ob die Straße für ein Wochenende temporär als Freizeitfläche genutzt werden kann und was für Auswirkungen diese hat“, sagt Philipp Kroll von der CDU. „Während andere Parteien eine dauerhafte Sperrung der Otto-Wels-Straße anstreben, setzen wir auf einen praxisnahen Ansatz.“

Ein klarer Seitenhieb auf die Grünen im Bezirk, deren stellvertretender Fraktionschef Thorsten Schmidt Ende November schon einmal fast die gleiche Idee präsentiert hatte. Schmidt hatte ebenfalls vorgeschlagen, die Otto-Wels-Straße zum Ballspielen, Radfahren, Straßenmalen oder Inlinern zu nutzen – nur eben nicht an einem Wochenende, sondern während des gesamten Sommers.

Aufsehen erregt hatte er vor allem mit seinem damals verschickten Foto, das ihn mit einem rosafarbenen Flamingo und bunten Hemd im Stadtpark zeigte. Der Grünen-Antrag fand im Regionalausschuss am Montag allerdings keine Mehrheit.

„Belastbarere Schlüsse hätte man ziehen können, wenn sich die Menschen darauf hätten verlassen können, dass es in den gesamten Sommerferien jedes Wochenende Raum fürs Spielen auf der Straße gibt“, zeigt sich Schmidt jetzt enttäuscht. „Die Beteuerung der CDU macht allerdings klar, man will bloß keinem autofahrenden Menschen auf die Füße treten.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp