Blick auf die Heckansicht des Bohrkopfs der Tunnelbohrmaschine „Hermine“ auf der Baustelle des Startschachts im Fernwärmetunnel.
  • Blick auf die Heckansicht des Bohrkopfs der Tunnelbohrmaschine „Hermine“ auf der Baustelle des Startschachts im Fernwärmetunnel. (Archivbild)
  • Foto: Markus Scholz/dpa

„Hermine“ gräbt und gräbt: Fernwärmetunnel unter der Elbe bald fertig gebohrt

Durch einen Tunnel soll Fernwärme aus dem Hamburger Hafen in die Wohngebiete nördlich der Elbe strömen. Eine große Bohrmaschine ist seit einem Jahr im Einsatz – und kommt gut voran.

Ein Jahr nach Beginn des Baus eines Fernwärmetunnels in Hamburg sind 75 Prozent der Trasse unter der Elbe gebohrt. Die Tunnelbohrmaschine habe bis zum Ende der vergangenen Woche 870 Meter geschafft, teilte der Sprecher der Hamburger Energiewerke, David Kappenberg, mit. Der Vortrieb komme gut voran. „Wir gehen davon aus, dass wir im Dezember 2024 in den Zielschacht im Hindenburgpark in Othmarschen einfahren werden“, sagte Kappenberg.

Hamburg: Fernwärmetunnel unter der Elbe zu 75 Prozent gebohrt

Der fast 1200 Meter lange Fernwärmetunnel soll ab Anfang 2026 klimafreundliche Wärme aus dem Energiepark Hafen zum Fernwärmenetz auf der Nordseite der Elbe bringen. Hamburgs rot-grüner Senat hat beschlossen, ab 2030 keine Kohle mehr zur Wärmeerzeugung zu verbrennen. Klimaneutral wird die Versorgung allerdings auch dann nur zu etwa 55 Prozent sein, wie die technische Geschäftsführerin der Energiewerke, Kirsten Fust, sagte.

Der Grund: Der Energiepark wird nicht nur die Abwärme aus nahegelegenen Industriebetrieben, einer Müllverbrennungsanlage und der Abwasserverwertung des Klärwerks Dradenau nutzen. Eine Gas- und Dampfturbinen-Anlage soll bei Bedarf zusätzliche Wärme erzeugen. Als Brennstoff wird Erdgas genutzt werden, solange sogenannter grüner Wasserstoff nicht verfügbar ist.

„Hermine“ schafft bis zu 17 Meter täglich

Pro Tag kommt die Tunnelbohrmaschine jetzt 10 bis 17 Meter voran. Ganz zu Anfang waren es nur 1 bis 1,5 Meter gewesen. Nach dem Bohren von etwa 970 Metern ist ein mehrtägiger Stopp geplant, um die Werkzeuge am Schneidrad zu wechseln.

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Anfang November dürfte es so weit sein. Danach soll es auf die Zielgerade für die letzten 200 Meter gehen. Die 280 Meter lange Bohrmaschine war am 2. November 2023 auf den Namen „Hermine“ getauft worden. Der Name setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben von „Hamburger Energiewerke Röhre MIt Neuer Energie“. (dpa/mp)

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