Herzlose Hamburger: Tierheim füllt sich schon jetzt mit „Urlaubsopfern“
Der Hamburger Tierschutzverein ist alarmiert: In den vergangenen Wochen wurden besonders viele Haustiere ausgesetzt. Und es könnte noch schlimmer werden.
Innerhalb der vergangenen sechs Wochen wurden in Hamburg 194 Tiere ausgesetzt, wie der Hamburger Tierschutzverein (HTV) am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Zum Beginn der Sommerferien steige erfahrungsgemäß die Zahl der ausgesetzten Tiere an. Das seien nur die Tiere, die gefunden und ins Tierheim an der Süderstraße 399 in Hamm gebracht wurden – die Dunkelziffer liege vermutlich noch deutlich höher.
HTV-Vorsitzende: „Wütend und traurig zugleich“
Anscheinend setzen viele Menschen ihre Haustiere aus, bevor sie in den Urlaub fahren. Viele der Tiere verhungern nach kurzer Zeit in der freien Wildbahn.
Die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Janet Bernhard, findet klare Worte dafür: „Es macht mich wütend und traurig, dass es immer noch so gewissenlose Menschen gibt, die großes Leid oder gar den Tod ihres Haustieres in Kauf nehmen.“ Wer ein Haustier nicht mehr betreuen könne, „sollte ein Mindestmaß an Verantwortung zeigen und es bei uns im Tierheim abgeben, damit wir ein neues Zuhause suchen.“
Hamburger Tierschutzverein fordert „Katzenverordnung“
Der Tierschutzverein fürchtet, dass die Zahl der ausgesetzten Haustiere in den Ferien auf 50 pro Woche steigen könnte. Man bereite sich vor, der Platz sei aber begrenzt. Im Zweifel müsse man wieder einen „Katzenstopp“ verhängen. Unter den ausgesetzten Tieren waren in den letzten Wochen allein 105 Katzen. Auch Hunde, Vögel und sogar eine Schlange waren dabei.
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In dieser Situation fordert der Hamburger Tierschutzverein eine „Katzenschutzverordnung“, die unter anderem eine Pflicht-Kastrierung für alle Katzen mit Freigang beinhalten soll. Ähnliche Regelungen gibt es schon in anderen Bundesländern.
Tiere aussetzen ist verboten
Tatsächlich ist es gesetzlich verboten, Tiere auszusetzen. Wer es dennoch tut, muss mit saftigen Strafen rechnen: Bis zu 25.000 Euro Bußgeld können fällig werden. In besonderen Fällen kann es sogar eine Gefängnisstrafe geben.