Der Schwertransport der Firma „Ohly“ rollte in der Nacht zum Mittwoch über die Reeperbahn.
  • Der Schwertransport der Firma „Ohly“ rollte in der Nacht zum Mittwoch über die Reeperbahn.
  • Foto: Sebastian Peters

Platz da! Monster-Lkws rollen über den Kiez – Ampeln aus dem Weg geschafft

Sie sind mehr als 30 Meter lang und über 70 Tonnen schwer – und man geht ihnen am besten weiträumig aus dem Weg: In der Nacht zum Mittwoch rollten zwei XXL-Schwertransporter über die Reeperbahn. An Bord: je eine gigantische Stahlröhre, ein sogenannter Fermenter, für die Produktion von Hefeextrakt.

Damit die jeweils 5,70 Meter hohen Trucks nichts kaputt machen, fuhren außer Begleitwagen der Polizei auch Fahrzeuge der Hamburger Verkehrsbetriebe mit dem Konvoi mit. Deren Besatzungen sollten die Ampeln entlang der Strecke aus dem Weg schaffen. Ein Fahrzeug fuhr voraus und lockerte die Lichtzeichen und band sie hoch. Nachdem der Transport durchgefahren war, installierte die Besetzung des zweiten Fahrzeugs die Ampeln dann wieder zurück.

Begleitet wurde der Schwertransport von der Polizei und den Hamburger Verkehrsbetrieben. Sebastian Peters
Begleitet wurde der Schwertransport von der Polizei und den Hamburger Verkehrsbetrieben.
Begleitet wurde der Schwertransport von der Polizei und den Hamburger Verkehrsbetrieben.

Bis zur Reeperbahn verlief der Transport in der Nacht ohne Probleme, zog allerdings diverse Schaulustige an. Auf der Königstraße mussten die Arbeiter ein paar Baustellenabsperrungen abbauen, um durchzukommen.

Schwertransport fährt nachts über die Reeperbahn

„Die Behälter kommen aus Hildesheim, beziehungsweise Münster. Von dort werden die auf ein Schiff verladen und kommen am Cruisterminal in Hamburg an“, sagte Projektmanager Rüdiger Briehl zur MOPO. „Von dort aus verladen wir die wieder auf die Schwertransporter und holen uns die Genehmigungen für den Transport auf den Hamburger Straßen ein.“ Eine Genehmigung gibt es dafür nur ab 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens.

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„Die größte Herausforderung ist der große Umfang der Fermenter“, so Briehl. „Wir durften und konnten auf der Strecke keine Brücke unterfahren. Die Brücken haben üblicherweise nur vier Meter Höhe, die würden wir alle abreißen.“ Daher kommen in Hamburg nur wenige Straßen für die Monster-Lkws in Frage – unter anderem die Reeperbahn.

Ohly will 2025 eine Produktionsanlage in Wandsbek eröffnen

Bereits im Mai wurde einer dieser Fermenter über den Kiez manövriert. Sie gehen an die neue Produktionsanlage, die der Hefeprodukte-Hersteller „Ohly“ nächstes Jahr in Wandsbek eröffnen will. Hefeextrakt wird als Zusatzstoff für Lebensmittel und für Arzneiprodukte verwendet. (mp)

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