Eine digitale S-Bahn der Linie S2 verlässt den am Bahnhof Bergedorf.
  • Eine digitale S-Bahn der Linie S2 verlässt den am Bahnhof Bergedorf.
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Start in Hamburg: Erste autonome S-Bahn auf dieser Linie unterwegs

Jetzt kann es endlich losgehen: Beim ITS-Mobilitätskongress sorgte sie im vorigen Oktober für internationales Aufsehen. Nun geht die erste digitale S-Bahn erstmals in Hamburg in den regulären Betrieb – zumindest auf einer kleinen Strecke.

Deutschlandpremiere im öffentlichen Nahverkehr der Bahn: Seit Donnerstag sind in der Hansestadt zum ersten Mal vollautomatisch fahrende, digital gesteuerte S-Bahnen im Regelbetrieb mit Fahrgästen unterwegs. Zunächst sind vier dafür umgebaute Züge der Baureihe 474 auf der Linie S2 unterwegs.

Dort fahren sie auf dem eigens für den digitalen Betrieb ausgestatteten Streckenabschnitt zwischen Berliner Tor und Bergedorf quasi vollautomatisch. Auch deswegen ist immer eine Lokführerin oder ein Lokführer an Bord. Bis etwa 2030 soll der komplette S-Bahn-Betrieb in der Hansestadt digitalisiert sein.

S-Bahnen fahren am Bahnhof Berliner Tor ein. picture alliance/dpa/Marcus Brandt
S-Bahnen fahren am Bahnhof Berliner Tor ein.
S-Bahnen fahren am Bahnhof Berliner Tor ein.

Der Chef der Hamburger S-Bahn, Kay Arnecke, sprach von einem „Epochenwechsel“. Mit der neuen Technik könnten bis zu 30 Prozent mehr Züge eingesetzt werden, ohne einen Meter Gleis neu zu bauen. Zudem sollen die Züge pünktlicher sein und weniger Energie verbrauchen.

Das Projekt „Digitale S-Bahn Hamburg“ ist Teil des Vorhabens „Digitale Schiene Deutschland“, mit dem die Bahn ihre an vielen Stellen betagte Infrastruktur bis zum kommenden Jahrzehnt generell ins digitale Zeitalter bringen will.

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„Die Digitale S-Bahn ist ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende“, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks. „Als erstes Bundesland setzt Hamburg die neue Technik im Regelbetrieb ein – ein großer Schritt in Richtung Hamburg-Takt sowie einer klimagerechten Mobilität.“

Der „Hamburg-Takt“ ist ein Versprechen des Senats für das Jahr 2030. Dann sollen Menschen innerhalb von fünf Minuten Bus, U- und S-Bahn oder andere Mobilitätsangebote in Anspruch nehmen können.

Anjes Tjarks (Bündnis 90/Die Grünen), Senator für Verkehr und Mobilitätswende, zeigt auf den Schriftzug „Digitale S-Bahn Hamburg“ an einer S-Bahn der Linie S2 am Bahnhof Bergedorf. picture alliance/dpa/Marcus Brandt
Anjes Tjarks (Bündnis 90/Die Grünen), Senator für Verkehr und Mobilitätswende, zeigt auf den Schriftzug „Digitale S-Bahn Hamburg“ an einer S-Bahn der Linie S2 am Bahnhof Bergedorf.
Anjes Tjarks (Bündnis 90/Die Grünen), Senator für Verkehr und Mobilitätswende, zeigt auf den Schriftzug „Digitale S-Bahn Hamburg“ an einer S-Bahn der Linie S2 am Bahnhof Bergedorf.

Die Kosten für die komplette Digitalisierung der S-Bahn in der Hansestadt waren in einer Studie mit rund 800 Millionen Euro beziffert worden. Allein die Modernisierung und der Bau neuer Stellwerke erfordern demnach Investitionen von 620 Millionen Euro. 175 Millionen Euro werden für die Umrüstung der aktuellen Flotte veranschlagt.

Künftige S-Bahnzüge müssen allerdings nicht mehr für die digitale Steuerung umgerüstet werden. 64 weitere Züge der bereits eingesetzten neuesten Baureihe 490 sind schon beim französischen Bahntechnikspezialisten Alstom bestellt und sollen ab 2025 ausgeliefert werden. Diese Züge werden ab Werk für den automatischen Betrieb ausgerüstet.

Tech-Konzerne unterstützen das Mobilitätsprojekt

Die Bahn und der Technologiekonzern Siemens hatten die digitale S-Bahn im vergangenen Oktober auf dem internationalen Mobilitätskongress ITS in der Hansestadt als Weltpremiere präsentiert. Neu daran ist das offene System, das mit jeder Bahn kompatibel ist, die die entsprechenden technischen Standards beherrscht.

Technische Basis für den digitalen Bahnbetrieb ist der künftige europäische Standard ATO („Automatic Train Operation“), kombiniert mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS („European Train Control System“).

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Der Datenverkehr zwischen Zügen und Gleisen läuft über das 4G-Mobilfunknetz von Vodafone. Dabei setzt Vodafone eine Technologie ein, bei der für jede Anwendung ein Stück vom Netz reserviert bleibt, das sogenannte Network Slicing.

„Selbst wenn Konzertbesucher oder Sport-Fans auf ihrem Weg nach Hause nicht nur die Waggons, sondern auch die Netzzellen füllen, steht für die Züge immer ausreichend Kapazität zur Verfügung, um Bewegungsdaten und Fahrplanänderungen miteinander auszutauschen“, erklärt Vodafone das Prinzip. (dpa)

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