Auf dem Rathausmarkt kam es zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei, es wurde Pyrotechnik gezündet.
  • Auf dem Rathausmarkt kam es zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei, es wurde Pyrotechnik gezündet.
  • Foto: Christoph Seemann/HamburgNews

HHLA-Beschäftigte durchbrechen Barrikade und zünden Pyros auf dem Rathausmarkt

Aus Protest gegen den geplanten Einstieg der weltgrößten Containerreederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA sind am Dienstag in Hamburg Hunderte Menschen auf die Straße gegangen. Am Abend wurde es dabei ziemlich unruhig: Mehrere hundert Demonstranten drängten auf den Rathausmarkt und rissen Abperrungen der Polizei nieder – samt Pyrotechnik!

Etwa 400 Demonstranten drängten auf den Rathausmarkt und rissen Bauzäune, die als Absperrungen dienten, nieder, so der Lagedienst der Polizei der MOPO. Auf dem Rathausmarkt machten die Demonstranten ihrem Ärger Luft, vereinzelt soll auch Pyrotechnik gezündet worden sein. Zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstrierenden kam es nach Auskunft der Polizei aber nicht. Der Vorfall startete gegen 18.45 Uhr. Schon kurze Zeit später erklärte die Polizei der MOPO gegenüber die Lage für deeskaliert und ruhig – es kam zu keinen weiteren Zwischenfällen.

Der Vorfall passierte am Rande einer größeren Demonstration: Die Teilnehmer, vornehmlich Beschäftigte der HHLA, versammelten sich am späten Nachmittag auf dem St. Annenplatz unweit der HHLA-Zentrale und marschierten von dort zunächst in Richtung der Hamburger MSC-Niederlassung. Die Gewerkschaft Verdi sprach von rund 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Demo in Hamburg: „Kein Mensch im Hafen wählt SPD”

Sie trugen Transparente mit Slogans wie „Kein Verkauf von Stadteigentum! Der Hafen ist Hamburg”, „Kein Mensch im Hafen wählt SPD” oder „MSC – mafia shipping company”. Neben HHLA-Beschäftigten nahmen unter anderem auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umschlagunternehmens Eurogate, der Hochbahn und Bäderland teil.

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Zur Demonstration aufgerufen hatte die Gewerkschaft Verdi. Sie und die Demonstrierenden halten den geplanten Einstieg von MSC bei der HHLA für falsch. Als Teil der kritischen Infrastruktur gehöre die HHLA in die öffentliche Hand.

Die in Genf ansässige Reederei MSC und die Stadt Hamburg hatten am Mittwoch einen verbindlichen Vorvertrag zur Gründung einer strategischen Partnerschaft zur Zukunft des größten Containerterminal-Betreibers der Stadt unterzeichnet. Derzeit hält die Stadt rund 69 Prozent an dem börsennotierten Unternehmen. Künftig soll dieses in einem Gemeinschaftsunternehmen geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile besitzen sollen. (dpa/ncd)

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