An der Ecke Thadenstraße/Holstenstraße werden 47 neue Eigentumswohnungen gebaut.
  • An der Ecke Thadenstraße/Holstenstraße werden 47 neue Eigentumswohnungen gebaut.
  • Foto: Florian Quandt

Hier entstehen absurd teure Neubauwohnungen – natürlich in „Szenelage“

Lange Zeit lag das Grundstück an der Ecke Thadenstraße/Holstenstraße in der Altoaner Altstadt brach, jetzt rollt dort der erste Bagger an, es wird gebaut! Aber was? Das Projekt, das dort schon bald entstehen soll, nennt sich „Gute Stube“. Dahinter stecken 47 neue Eigentumswohnungen, für die Interessenten bis zu 11.000 Euro hinblättern können – pro Quadratmeter.

Zwischen Reeperbahn, Schanze und dem Fischmarkt gelegen, spricht der Vermarkter Thomas Klinke Immobilien auf der Website des Projektes von einer absoluten „Szenelage“ und einem „bunten Mix für einen bunten Stadtteil“. Von der „kleinen Single-Wohnung“ bis zur „großzügigen Penthouse-Wohnung“ sei auf den geplanten sieben Etagen alles dabei. Im Erdgeschoss sind vier Gewerbeplätze vorgesehen.

Altona-Altstadt: Hier entstehen Eigentumswohnungen

Los geht’s mit der 1,5 Zimmer Wohnung: Für 354.900 Euro bekommen Käufer eine 34 Quadratmeter große Fläche, das entspricht etwa 10.438 Euro pro Quadratmeter. Darf’s noch ein bisschen mehr sein? 394.900 Euro kostet eine Wohnung mit 35 Quadratmetern, also circa 11.039 Euro pro Quadratmeter.

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Bei der 3-Zimmer-Wohnung wird der Quadratmeterpreis wieder etwas günstiger: Die 82 Quadratmeter große Wohnung können Interessenten für 799.900 Euro erwerben, umgerechnet circa 9701 Euro pro Quadratmeter. Für circa 1,4 Millionen gibt’s dann das 132 Quadratmeter große 6-Zimmer-Penthouse, das mit umgerechnet etwa 10.777 Euro pro Quadratmeter wieder teurer ist.

Damit sind die Eigentumswohnungen ausgestattet

Ausgestattet sind die Wohnungen laut dem Projektbetreiber mit Parkettboden, bodentiefen Fenstern, verglasten Balkonen und Dachterrassen. Ein Tiefgaragenstellplatz inklusive E-Ladesäule ist bei diesen Preisen übrigens noch nicht inklusive, kann aber für 34.900 beziehungsweise 39.900 Euro mit dazu erworben werden. Voraussichtlich Anfang 2025 sollen die Wohnungen fertig sein.

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So absurd hoch diese Quadratmeterpreise klingen, so sind sie in Hamburg leider keine Überraschung. Wie aus der Analyse des Hamburger Maklers Grossmann & Berger hervorging, kostete eine Neubau-Eigentumswohnung im gesamten Stadtgebiet im Jahr 2022 durchschnittlich 8640 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht einem leichten Plus im Vergleich zum Vorjahr.

Wie viel kostet eine Eigentumswohnung in Hamburg?

Nochmal anders sieht das bei den als „besonders begehrt“ eingestuften Stadtteilen aus: Dazu gehören Eimsbüttel, Eppendorf oder Harvestehude, wo Preise von 11.000 Euro pro Quadratmeter die Regel sind. In Altona-Altstadt entspricht der Durchschnitt demnach 8800 Euro pro Quadratmeter – da liegt die „Gute Stube“ allerdings weit drüber.

Das Problem: Hamburg hat zwar einen großen Bedarf an neuen Wohnungen – diese müssen aber eben auch bezahlbar sein. Im vergangenen Jahr bewilligte die Stadt gerade einmal 1884 neue Sozialwohnungen, ein neuer Tiefstand. Als Grund gab der Senat die explodierten Baukosten und -zinsen an. Dazu kommt: Für Investoren sind Sozialwohnungen bislang eben nicht attraktiv. Hamburgs Bausenatorin Karen Pein (SPD) will das ändern: Anfang des Jahres kündigte sie an, die Förderung um zwölf Prozent zu erhöhen, um so die Baukosten auszugleichen. Zudem wird der Zinssatz konstant niedrig gehalten. Damit sollen Investoren gelockt werden, Sozial-, statt Eigentumswohnungen zu bauen.

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