• Annette Bruhns hat das Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ bereits nach fünf Monaten wieder verlassen.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Hinz&Kunzt“-Chefin weg: Von Anfang an gab es Streit ums Gendern

Nach nur fünf Monaten im Amt hat Anette Bruhns den Posten als Chefredakteurin von „Hinz&Kunzt“ schon wieder an den Nagel gehängt. Nach Aussage der Zeitung geschah die Trennung „im besten Einvernehmen“. Doch die Arbeit der ehemaligen „Spiegel“-Redakteurin stand bereits von Beginn an unter einem schlechten (Gender-)Stern.

Es war eine Grundsatzdiskussion, die „Hinz&Kunzt“ gleich in den ersten Monaten unter der neuen Chefredakteurin eröffnete. Gendersternchen ja oder nein? Dieser Fragestellung widmeten sich Bruhns und der Chef vom Dienst von „Hinz&Kunzt“, Benjamin Laufer, in ihren Artikeln Anfang Februar.

Abgang nach nur fünf Monaten: Warum verlässt Bruhns „Hinz&Kunzt“?

Während Laufer sich für den Einsatz der gendergerechten Sprache einsetzte, argumentierte Bruhns dagegen. Ihrer Meinung nach führe der Genderstern in journalistischen Texten nur zu Verwirrung. Im MOPO-Podcast „Wie ist die Lage?“ sagte Bruhns im Februar „Ich bin auch nicht überzeugt, ob ich das so mag.“

Sie teile zwar die Haltung hinter dem Genderstern, schrieb Bruhns in ihrem Artikel. Sie wolle jedoch die Sprache im Sinne der Leser:innen möglichst unkompliziert halten, um Missverständnisse zu vermeiden. In den Facebook-Kommentaren zu ihrem Artikel erhielt Bruhns für diese Haltung wenig Zuspruch.

„Hinz&Kunzt“: Der Streit ums Gendersternchen

Laufer hingegen plädierte in seinem Artikel dafür, das Gendersternchen beizubehalten und traf damit zumindest in den sozialen Medien auf mehr Zustimmung. Die Zeitung hatte das Sternchen erst vor einem Jahr, noch unter der alten Chef-Redakteurin Brigit Müller, eingeführt. „Als Straßenmagazin wollen wir alle ansprechen. Frauen, Männer und alle anderen auch“, so Laufer in „Hinz&Kunzt“.

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Ob diese Differenzen zwischen Bruhns und der Redaktion tatsächlich einer der Gründe für ihren schnellen Abgang waren, bleibt dennoch offen. Sie selbst sagte, dass sie „Hinz&Kunzt“ verlasse, „um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.“ (hb)

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