Den Völkermördern auf der Spur: Holocaust-Ausstellung in Hamburg
„Verfolgen und Aufklären“, das ist der Titel einer spannenden Ausstellung, die von der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ und dem Touro College Berlin in Zusammenarbeit mit der Wiener Library London konzipiert wurde. Ein breites Bündnis Hamburger Institutionen hat die Ausstellung nun in den Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek geholt, wo sie vom 24. August bis zum 10. Oktober zu sehen ist.
Zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Deutschen sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Der Holocaust zielte auf die Vernichtung von Menschen und die Zerstörung ihrer Kultur. Die Täter waren bemüht, alle Spuren ihrer Verbrechen zu verschleiern. Dem wiederum wirkte die erste Generation der Holocaustforschung entgegen. Ihre Arbeit stellt die Ausstellung „Verfolgen und Aufklären“ vor.
Erinnerungsarbeit begann nicht erst am 8. Mai 1945
Die Erinnerungsarbeit, so macht die Ausstellung deutlich, begann nicht erst mit der Befreiung Deutschlands vom Naziregime am 8. Mai 1945. Noch während des Mordens versuchten die Betroffenen der vollständigen Auslöschung entgegenzuwirken. Sie dokumentierten die Taten, sammelten Fakten und sicherten Spuren. Sie gründeten Archive und Forschungsgruppen, die nach Kriegsende ihre Arbeit fortsetzten. Sie wollten an die Ermordeten erinnern, den Holocaust ergründen, die Täter vor Gericht bringen und gleichzeitig einen erneuten Genozid unmöglich machen.
Damit verweigerten sie den Tätern den endgültigen Triumph: Der millionenfache Mord fiel nicht dem Vergessen anheim und blieb nicht ohne Konsequenzen: Bücher, Gedenkstätten, Forschungsinstitute, Gerichtsprozesse und nicht zuletzt die UN-Genozidkonvention von 1948 waren Resultate ihres leidenschaftlichen Engagements. Auf diesem Vermächtnis beruht unser heutiges Wissen über den Holocaust.
Die Ausstellung „Verfolgen und Aufklären“ setzt Leben und Arbeit von 20 dieser Pioniere der Holocaust-Forschung ein Denkmal. In der Hamburger Stabi wird sie von einem breiten Veranstaltungsprogramm begleitet.
Ausstellungseröffnung am 23. August um 19 Uhr
Ausstellungseröffnung: Dienstag, 23. August, um 19 Uhr im Vortragsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.
Grußworte: Prof. Robert Zepf (Direktor SUB), Eike Stegen (Haus der Wannsee-Konferenz), Stefan Hensel (Antisemitismusbeauftragter der FHH)Auf den Podium: Dr. Franziska Exeler (Friedrich-Meinecke-Institut, Berlin), Dr. Markus Roth (Fritz Bauer Institut, Frankfurt/Main), Dr. Daniel Schuch (Friedrich-Schiller-Universität, Jena)Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Direktorin Landeszentrale für pol. Bildung. Der Eintritt ist frei.