Grausam und blutig: Walfänger aus Hamburg auf der Jagd nach Meeressäugern
Wer auf Walfang ging, musste vor allem eins haben: Geduld. Manchmal dauerte es Wochen, und kein einziger Meeressäuger wurde gesichtet. Die Männer saßen an Bord, aßen ihre eintönige Verpflegung und vertrieben sich die Zeit, indem sie schnitzten. Sie ritzten Bilder in Walzähne oder verwandelten Walknochen in kleine Skulpturen. In manchem Heimatmuseum an der schleswig-holsteinischen Küste und auf den Inseln sind solche Kunstwerke heute noch in Vitrinen zu bewundern.
Wenn aber endlich ein Wal gesichtet wurde, warf der Walfänger sein Schnitzmesser ganz schnell in die Ecke. Eile war geboten. Sobald das Schiff nahe genug dran war, ließen sie die Schaluppen – so hießen die Fangboote – zu Wasser und versuchten sich rudernd dem Meeressäuger auf wenige Meter zu nähern. Schafften sie es, schleuderte einer die Harpune, an der eine Leine befestigt war. Traf sie, war das noch lange nicht das Ende des Kampfs. Eher der Anfang.
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