Ein VW Käfer wird per Kran auf die Cap San Diego gehoben
  • Ein VW Käfer wird per Kran auf die „Cap San Diego“ gehoben.
  • Foto: Florian Quandt

Historisches Manöver: VW Käfer per Kran auf die „Cap San Diego” gehoben

Es war ein Anblick, der irgendwie an ältere Zeiten erinnerte: Ein original VW Käfer, Baujahr 1958, schwebte am Donnerstag Vormittag an Seilen herab auf die „Cap San Diego“. Ein Ladekran hob das Auto von einer Schute herunter und hoch an Bord – so wie es üblich war, bevor die Autos am Unikai über eine Rampe auf die großen Ro-Ro-Schiffe zu rollen begannen. Das historische Umschlagsmanöver hatte einen besonderen Hintergrund.

Es schien, als schwebe das Auto durch die Luft in die Ladeluke des Schiffes. Dabei wurde die Verladung genau geplant und genauso professionell durchgeführt wie damals in den 1970er Jahren. Laut den Organisatoren funktionieren die alten Kräne und Lukendeckel noch immer tadellos.

Neue Ausstellung an Bord der „Cap San Diego“ zeigt den Alltag im Hamburger Hafen vor der Containerisierung

Der VW Käfer – eine freundliche Leihgabe von Volkswagen Classic – wird Teil einer Ausstellung an Bord der „Cap San Diego“, die Anfang 2025 starten soll. Technik, Geschichte, Menschen und Ladung werden im Mittelpunkt der Schau stehen, die sich über eine Ausstellungsfläche von 600 Quadratmetern erstreckt. In den kommenden Monaten sollen weitere historische Güter wie Kaffeesäcke, Baumwollballen und Kühlfleisch-Attrappen an Bord gebracht werden.

Damit sich die Besucher das Geschehen im Hamburger Hafen vor der Containerisierung besser vorstellen können, wird es „Zeitreisen“ geben, die durch digitale Medien erlebbar sein sollen. Auch Museumsstücke wie ein bewegliches Maschinen- und ein Rudermaschinenmodell werden dabei zu sehen sein.

„Cap San Diego“ in Hamburg: Ein Frachter mit bewegter Geschichte

Die „Cap San Diego“ ist das letzte noch erhaltene Schiff einer Serie von sechs baugleichen Stückgutfrachtern der Reederei Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrt-Gesellschaft, die in den 1960er Jahren vom Stapel liefen. Die Schiffe der sogenannten Cap-San-Klasse wurden auch als die „weißen Schwäne des Südatlantiks” bezeichnet.

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Die 160 Meter lange „Cap San Diego“ brachte bis Anfang der 1980er Jahre Maschinen, Chemikalien und Autos von Hamburg nach Südamerika und wieder zurück. Auch lebende Kühe, Kaffee, Fleisch, Obst, Textilien und Fruchtsaftkonzentrat reisten mit ihr über den Ozean.

Seit 1988 liegt der Frachter als fahrtüchtiges Denkmal, Museum und Eventraum an der Hamburger Überseebrücke – und wird einmal im Jahr zum Highlight eines jeden Hafengeburtstags, wenn es die Ein- und Auslaufparade anführt. (ng)

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