Hohe Corona-Zahlen in Hamburg: Darum ist dieser Anstieg so brisant
456 neue Corona-Infektionen meldete Hamburg am Dienstag – einen so hohen Anstieg gab es bislanng noch nie. 204 Patienten liegen in Krankenhäusern. Die Corona-Fälle bei den älteren Menschen steigen mit den zunehmenden Infektionszahlen. Inzwischen werden auch immer mehr Corona-Patienten aus dem Umland in Hamburger Kliniken eingeliefert.
Die Zahl der in Hamburg bestätigten Corona-Infektionen hat sich am Dienstag sprunghaft um 456 Fälle erhöht. Der Sieben-Tage-Wert stieg auf 136,4 Infektionen pro 100.000 Einwohner, wie die Behörde im Internet mitteilte. Am Vortag hatte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 128,2 gelegen. Am Montag waren 251 neue Fälle gemeldet worden. Der Anstieg vom Dienstag ist der bislang größte Zuwachs innerhalb eines Tages.
„Im Vergleich zur letzten Woche setzt sich der Trend fort: Wir sehen über alle Altersgruppen hinweg, dass die Corona-Zahlen steigen“, sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen am Dienstag bei der Landespressekonferenz in Hamburg dazu. Der Anstieg der Infektionen schlage sich dabei vor allem bei den älteren Altersgruppen nieder. Bei den Babys sowie Kindergarten- und Grundschulkindern gebe es dagegen keine signifikanten Steigerungen. Das untermauere nun auch empirisch die Studien, die besagen, dass die Infektionsrate unter Kinder nicht so hoch ist wie unter Erwachsenen.
Corona-Fälle in Hamburg: Deshalb steigen die Zahlen
Seit Ausbruch der Pandemie haben sich in Hamburg demnach 14.742 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Rund 9300 von ihnen gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen, etwa 200 mehr als am Vortag. In Hamburger Kliniken werden – mit Stand Montag – 204 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, 41 mehr als am Freitag; auf Intensivstationen liegen 48 Patienten, acht mehr als am Freitag. Mittlerweile komme etwa ein Drittel der Patienten aus dem Hamburger Umland, wie Offen weiter sagte.
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Hintergrund sei oftmals, dass die Kreiskrankenhäuser von der Ausrüstung oder dem Fachwissen her nicht so stark aufgestellt seien wie die großen Kliniken in Hamburg.
Hamburgweit gibt es Offen zufolge derzeit täglich etwa 18.000 Testungen, die Positiv-Quote liege bei etwa fünf Prozent. Die Kontaktnachverfolgung wird in Hamburg derzeit von etwa 486 Menschen übernommen. Zudem gebe es eine Reserve von etwa 130 Menschen, die nun nach und nach geschult werden sollen und dann in den Gesundheitsämtern der Hansestadt aushelfen sollen.
Corona-Todesfälle in Hamburg: Patienten werden obduziert
Seit Beginn der Pandemie starben nach Angaben der Gesundheitsbehörde 241 Menschen in Hamburg an einer Covid-19-Erkrankung. Diese Zahl ist seit 2. Oktober unverändert. Das RKI zählt für die Hansestadt 291 Tote, das sind drei mehr als am Vortag.
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Die Hamburger Gesundheitsbehörde lässt alle gestorbenen Corona-Patienten obduzieren. Das Institut für Rechtsmedizin zählt auf dieser Grundlage dann sämtliche Fälle, in denen jemand an Covid-19 gestorben ist. Das RKI zählt alle Personen, die im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind. (dpa/mel)