Hurricane, Wacken, Deichbrand: So geht es nach den Absagen mit den Festivals weiter
Ein Sommer ohne Festivals: Nachdem die Bundesregierung am Mittwoch alle Großveranstaltungen bis zum 31. August untersagt hat, folgen am Donnerstag minütlich die Absagen der Festival-Veranstalter. Nur wenige wissen jetzt schon konkret, wie es nach Corona weitergehen soll.
Das Hurricane-Festival in Scheeßel, das Elbjazz in Hamburg, das Deichbrand in Cuxhaven, Rock am Ring, das Wacken Open Air: Fast alle großen Festivals fallen aufgrund der Corona-Krise in diesem Sommer aus. Für die Fans bleiben nun viele Fragen offen: Was passiert mit den bereits gekauften Tickets? Und wann können überhaupt wieder Festivals stattfinden?
Sommer-Festivals abgesagt: Veranstalter sind enttäuscht
Die meisten Veranstalter wie FKP Scorpio (unter anderem Hurricane, Deichbrand und Elbjazz) oder die Teams von Wacken und Rock am Ring äußerten sich zwar enttäuscht, begrüßen die Maßnahme der Regierung aber als wichtige Sicherheitsvorkehrung.
„Es ist selbstverständlich, dass uns diese Absagen genauso wie die bislang noch nie dagewesene Gesamtsituation sehr traurig stimmen, auch wenn wir die politische Entscheidung zum Schutz der Bevölkerung uneingeschränkt unterstützen. Unser gesamtes Team hat gemeinsam mit unzähligen Beteiligten und regionalen Partnern lange auf den Festivalsommer hingearbeitet und ist genauso enttäuscht wie unsere Gäste“, sagt FKP-Scorpio-Gründer und CEO Folkert Koopmans.
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Das sagen die Veranstalter zu Tickets und Ersatzterminen
Welche Optionen es für bereits gekaufte Tickets geben wird, ist bisher noch unklar. Man werde die Gäste schnellstmöglich über weitere Schritte informieren, sagte FKP-Scorpio-CEO Stephan Thanscheidt. Ähnliches ließen auch die Teams des Wacken Open Air und von Rock am Ring auf ihren Webseiten verlauten.
Rock am Ring und Rock im Park hätten in diesem Jahr beide ein Jubiläum gefeiert. Die Festivals sollen nun am zweiten Juniwochenende 2021 stattfinden. Das Elektro-Festival Airbeat One ist ebenfalls auf nächstes Jahr verschoben. Ob es Ersatztermine für die anderen Festivals geben wird oder sich die Fans bis nächstes Jahr gedulden müssen, ist bisher nicht bekannt.
Kieler Virologe warnt: Gröhlen genauso schlimm wie Husten
Erst kürzlich klärte Virologe Helmut Fickenscher, Leiter des Instituts für Infektionsmedizin an der Kieler Universität, in der „shz“ über die Gefahren von Festivals während der Pandemie auf. Es fließe viel Alkohol, die Einhaltung des Sicherheitsabstands könne nicht immer gewährleistet werden. Außerdem sei das „Rumgröhlen“ genauso gefährlich wie Niesen und Husten! Komme es in großen Massen zu engen Begegnungen, sei das ähnlich gefährlich wie in geschlossenen Räumen.