HVV tief in der Krise: Zehntausende Hamburger kündigen ihr Abo – wegen Corona
Viele Menschen haben immer noch kein Vertrauen in die öffentlichen Verkehrsmittel. Trotz einer merklichen Entspannung der Infektionslage. So sind seit Anfang Juni noch immer nur etwa 60 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr der Hansestadt unterwegs.
Die Corona-Krise hatte auch Auswirkungen auf die bestehenden HVV-Abos. So haben etwa 150.000 Fahrgäste mit ihrem Abo eine Corona-Pause eingelegt. Das entspricht etwa 24 Prozent aller HVV-Abonnenten. Inzwischen kehre aber eine zunehmende Anzahl wieder zurück. Das sagte eine HVV-Sprecherin gegenüber der dpa.
Das entspreche etwa 1,6 Millionen Fahrgästen pro Tag. Von Mitte März an waren die Fahrgastzahlen im HVV coronabedingt vorübergehend deutlich zurückgegangen. Im Mai waren sie wieder spürbar angestiegen. Aber eben nur in Maßen. Im Moment sind in Hamburg allerdings auch Ferien, vielleicht warten einige noch ab.
Hamburg: Corona-Krise trifft den HVV hart
Gleichzeitig aber haben sich die Kündigungszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum enorm erhöht. So haben von März bis Juni dieses Jahres rund 44.000 Menschen ihr Abo gekündigt, 2019 waren es im gleichen Zeitraum nur 29 000 Kundinnen und Kunden. Auch hier gebe es aber bereits wieder Rückkehrer, so die Sprecherin.
Die Verkehrsverbände haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Infektionsgefahr zu verringern: Zusätzliche Reinigungsteams sorgen in Bussen, U- und S-Bahnen des Hamburger Verkehrsverbunds für die Desinfektion. „Wir wollen ein Sicherheitsgefühl vermitteln“, begründete Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum die Maßnahmen.
Die Zweier-Teams reinigen Haltestangen, Griffe und Türdrücker im laufenden Betrieb, zusätzlich zu den regulären Fahrzeugreinigungen. Damit es nicht zu Einschränkungen kommt, werden Busse während der Pausen an Haltestellen und U- und S-Bahnen bei Leerfahrten an Endhaltestellen gereinigt. (san)