Im Kampf gegen Viren : So soll die Luft in einer Hamburger Grundschule sauber bleiben
Winterhude –
Gerade in der kälteren Jahreszeit können geschlossene Räume nicht dauerhaft gelüftet werden. Die Gefahr: Viren und andere Krankheitserreger halten sich als Aerosole in der Luft. So steigt die Infektionsgefahr – vor allem im Klassenzimmer, wo wechselnder Publikumsverkehr herrscht. In der Grundschule Goldbek in Winterhude soll dem jetzt mit einem Luftreiniger vorgebeugt werden. Doch können Luftreiniger im Kampf gegen das Corona-Virus wirklich helfen?
Luftreiniger sollen die Aerosole im Raum filtern, wie eine Studie der Bundeswehr-Universität München bestätigt hat. Weniger Aerosole mindern demnach die Gefahr von Viren und anderen Krankheitserregern in der Luft. Die Hamburger Grundschule Goldbek hat deshalb am Dienstag einen Luftreiniger, den LP30 WiFi, von Venta-Luftreiniger GmbH erhalten. Dass die Geräte in der aktuellen Situation Wunder versprechen, solle man aber nicht erwarten, sagte Geschäftsführer Andreas Wahlich
Corona-Ansteckungsgefahr im Klassenzimmer: Luftreiniger jetzt an Hamburger Grundschule
„Wir sind aber überzeugt, dass sie das Wohlbefinden der Menschen erhöhen und vielleicht tatsächlich das Ansteckungsrisiko etwas reduzieren helfen”, so Wahlich. Der Luftreiniger steht in einem Klassenzimmer, in dem überwiegend eine schwangere Lehrerin unterrichtet. Ein Ersatz für die Hygieneregeln und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei ein Luftreiniger aber nicht, betonte Wahlich.
Lüften im Kampf gegen Corona – auch in der kalten Jahreszeit
Das Coronavirus wird per Tröpfcheninfektion übertragen. „Also auch dann, wenn wir sprechen. Dabei entsteht um uns herum eine Art Tröpfchen-Wolke, die sich in geschlossenen Räumen bis zu drei Stunden hält“, erklärte der Hamburger Augenarzt Dr. Armin Hauck im Gespräch mit der MOPO. Deshalb sei ein geregelter Plan zum Stoßlüften von geschlossenen Räumen, wie im Klassenzimmer, unverzichtbar – auch in den Herbst und Wintermonaten
Lüften oder Luftreiniger während Corona-Zeiten: Die Experten sind sich uneinig
„Aerosolpartikel sind viel größer als das Virus selbst und lassen sich mit den Filtern in leistungsfähigen Luftreinigern gut abscheiden“, sagte Christian Kähler, Physiker von der Bundeswehr-Universität München, der „Badischen Zeitung”. Das Internationale Rote Kreuz sieht eine andere Lösung vor: Kohlenstoffdioxid-Ampeln könnten als Anhaltspunkt für gute oder schlechte Lüftung dienen, wie das IRK mitteilte.
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Mobile Luftreiniger in Klassenräumen oder zu Hause seien zur Prävention von Corona nicht geeignet, da sie das aktive Lüften nicht ersetzen würden. „Eine möglichst hohe Frischluftzufuhr ist eine der wirksamsten Methoden, potenziell virushaltige Aerosole aus Innenräumen zu entfernen”, heißt es in einer Mitteilung des IRK.