Sturmtief „Daniel“: Hamburger Dom schickt Leute nach Hause
Schwere Sturmböen, zum Teil in Orkanstärke, umgestürzte Bäume und Verkehrsbehinderungen: Sturmtief „Daniel“ hat am Mittwoch Norddeutschland erreicht. In Hamburg stürzte ein Baum auf Bahngleise, der Hamburger Dom schloss vorzeitig seine Türen.
Schwere Sturmböen haben am Mittwoch im Norden für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Vielerorts stürzten Äste oder gar Bäume auf Straßen. Zwischen Flensburg und Schleswig blockierte ein umgestürzter Baum am Mittwochnachmittag die Gleise der Regionalbahn von Flensburg nach Hamburg, wie die Bahn bei Twitter mitteilte. Ein Zug fiel auf der Teilstrecke aus. Reisende zwischen Flensburg und Schleswig wurden gebeten, auf einen späteren Zug auszuweichen. In Hamburg blockierte ein Baum auf den Gleisen der U3 zwischen Kellinghusenstraße und Saarlandstraße den Zugverkehr. Laut Hochbahn wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen und Taxen eingerichtet.
Gegen 19.30 Uhr schloss auch der Hamburger Winterdom seine Pforten. „Liebe DOM-Fans, der Winterdom muss für heute leider aufgrund des Sturms schließen. Morgen um 15 Uhr geht’s weiter“, hieß es auf der Facebookseite des Veranstalters.
Sturm im Norden
Die Hamburger Feuerwehr verzeichnete bis zum frühen Abend 36 Sturmeinsätze, die nach Angaben des Lagedienstes von heruntergefallenen Ästen über herumfliegende Planen bis zu umgestürzten Baugerüsten reichten. Die Lage sei überschaubar, hieß es. Verletzt worden sei niemand.
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Im Landkreis Harburg kam es aufgrund des Sturmtiefs zu mehr als zwei Dutzend Feuerwehreinsätzen. In Seevetal-Hittfeld stürzte eine Birke gegen 18:30 Uhr auf die Karoxbosteler Chaussee. Ein Fordfahrer bemerkte nach eigenen Angaben den langsam fallenden Baum und gab Vollgas. Die Birke landete jedoch noch auf dem Dach des Autos. Ein entgegenkommender Volkswagenfahrer erkannte die Gefahrenstelle zu spät und fuhr gegen den Baum. Die fünf Insassen aus beiden Fahrzeugen blieben unverletzt.
Eine halbe Stunde später wehte in Seevetal-Ramelsloh ein Trampolin aus einem Vorgarten. Der Wind trieb das Freizeitgerät über einen Grünstreifen, wo es einen kleinen Baum umriss. Feuerwehrleute fingen das stark beschädigte Trampolin auf der Ramelsloher Allee ein und brachten es zurück. Verletzt wurde niemand.
Auch die Polizei in Schleswig-Holstein berichtete von vielen Dutzend Sturmeinsätzen. Meist habe es sich um herabgefallene Äste, umgestürzte Bäume oder umgewehte Baustellenabsperrungen gehandelt, hieß es in den Leitstellen. In Lägerdorf im Kreis Steinburg krachte ein Baum auf ein fahrendes Auto, die Fahrerin wurde leicht verletzt.
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Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) geht von einem bis zu 1,5 Meter höheren Wasserstand in der Nacht an der ostfriesischen Küste sowie im Weser- und Elbegebiet und von bis zu 75 Zentimetern an der nordfriesischen Küste aus. Von einer Sturmflut spricht man an der Nordseeküste, wenn das Hochwasser mehr als 1,5 Meter höher als normal aufläuft. (dpa/gs)