Immer mehr Geimpfte auf Intensivstation – wie sieht’s in Hamburg aus?
Die Corona-Impfung gilt als der sichere Weg raus aus der Pandemie. Trotzdem liegen laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland immer mehr Geimpfte auf den Intensivstationen. Wie kann das sein und wie ist die Lage in Hamburg?
Ungefähr jeder zehnte, der im August und September wegen Corona auf Intensivstationen behandelten Patienten war vollständig geimpft. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor. Zunächst hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe darüber berichtet.
Corona in Deutschland: Mehr Geimpfte auf Intensivstationen
Dabei verweist das Ministerium auf die Wochenberichte des RKI, in denen die Zahl der Impfdurchbrüche veröffentlicht wird. Im Zeitraum von Mitte August bis Mitte September waren deutschlandweit 1186 Corona-Patienten auf Intensivstationen, bei 119 davon wurde ein Impfdurchbruch angenommen, was 10,03 Prozent aller Fälle entspricht.
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Noch vor ein paar Wochen sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Tagesschau, 95 Prozent aller mit dem Virus infizierten Patienten, die auf Intensivstation behandelt werden, seien ungeimpft.
Geimpfte auf Intensiv: So ist die Lage in Hamburg
Folgt Hamburg diesem bundesweiten Trend? Bei den Asklepios-Kliniken kann man diese Einschätzung nicht teilen. „Es sind weiterhin um die fünf Prozent Intensivpatienten, die vollständig geimpft sind“, sagte Sprecher Matthias Eberenz der MOPO. „Das kann auch mal vereinzelt wenig höher sein, aber nie über neun oder zehnt Prozent.“
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Einen allgemeinen Anstieg kann er nicht bestätigen und schränkt weiter ein: „Bei denjenigen, die geimpft auf der Intensivstation liegen, handelt es sich zumeist um Menschen mit Vorerkrankungen oder einem bereits zuvor geschwächten Immunsystem. Das berichten uns die Intensivmediziner.“ Es gebe keinen hundertprozentigen Impfschutz, aber nach wie vor sei die absolute Mehrheit der Intensivpatienten ungeimpft. „Impfen schützt“, appelliert er.
Geimpfte auf Intensiv: Das berichten UKE und Asklepios
Ähnlich ist es im UKE: „Auf den Intensivstationen ist – wie zuvor – die überwiegende Mehrheit der Covid-19-Patienten nicht geimpft“, so Sprecherin Stefanie Gerling zur MOPO. Vereinzelt gebe es schwere Verläufe bei Geimpften, dabei handele es sich aber in der Regel – wie auch in den Asklepios-Kliniken – um sehr alte Patienten oder um Menschen mit geschwächten Immunsystem, etwa durch eine Krebserkrankung.
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Laut RKI gibt es zu den bundesweiten Zahlen eine einfache Erklärung: „Dass im Laufe der Zeit mehr Impfdurchbrüche verzeichnet werden, ist erwartbar, da generell immer mehr Menschen geimpft sind und sich SARS-CoV-2 derzeit wieder vermehrt ausbreitet. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfter Mensch mit dem Virus in Kontakt zu kommen“, heißt es in dem Bericht.