Studierende in einem Hörsaal der Uni Hamburg
  • Für viele Studenten der Uni Hamburg ist der Studentenalltag ohne Antidepressiva nicht mehr zu schaffen.
  • Foto: Daniel Reinhardt

Immer mehr Studierende in Hamburg brauchen Pillen fürs Studium

Immer mehr Studenten in Hamburg nehmen Antidepressiva. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2023 der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Das deutet daraufhin, dass Stress und Druck an den Unis für Viele unerträglich geworden sind.

Laut Techniker Krankenkasse ist der Anteil der Studenten, die sich Antidepressiva verschreiben ließen, von 2019 auf 2022 um fast die Hälfte gestiegen. Während im Jahr 2019, also vor der Pandemie, noch 3,46 Prozent ein Antidepressivum verschrieben bekamen, waren es 2022 bereits knapp fünf Prozent. Zum Vergleich: Unter jungen Erwerbstätigen, die nicht studieren, erhielten 2019 3,15 Prozent ein Medikament gegen Depressionen, im Jahr 2022 waren es 3,94 Prozent.

Krankenkasse fordert Änderungen an Hochschulen

Erschreckend auch diese Zahl: Jeder zehnte Hamburger Student, der bei der „TK“ versichert ist, erhielt 2021 die Diagnose Depression. „Diese Zahlen zeigen, dass junge Menschen im Studium offenbar in steigendem Maße psychischen Belastungen ausgesetzt sind – stärker als Menschen im selben Alter, die nicht studieren“, sagte Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. „Medikamente helfen zwar in vielen Fällen, aber sie können nicht die erste Antwort im Umgang mit Stress und Belastung sein. Eher sollten sich die Rahmenbedingungen an den Hochschulen für Studierende ändern“, meinte Puttfarcken.

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Laut einer bundesweiten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der „TK“ fühlen sich Studierende besonders durch Prüfungen (51 Prozent) gestresst. Sie haben Angst vor schlechten, haben finanzielle Sorgen oder halten die Mehrfachbelastungen nicht aus, weil sie nebenbei auch noch arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. (dpa)

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