Eine Baustelle in Hamburg.
  • Eine Baustelle in Hamburg.
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Immer mehr versiegelte Flächen – Kritik an Hamburger Senat

Die Stadt Hamburg wächst kontinuierlich und dafür muss Baufläche her. Dass deshalb auch immer wieder neue bislang unbebaute Fläche versiegelt wird, gefällt nicht jedem – jetzt attackiert die CDU die Baupolitik des Senats. Und auch Klimaaktivisten waren am Samstag in der Stadt unterwegs.

Knapp 94 Hektar Grünflache, entsprechend der Größe von mehr als 120 Fußballfeldern, sind seit 2015 in Hamburg in Baufläche umgesiedelt worden. Dies ergab eine schriftliche kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Sandro Kappe, der dem Senat eine verfehlte Baupolitik vorwirft. 

CDU sieht Hamburg als begrünte Stadt am Wasser bedroht

„Wie in anderen Metropolen der Welt auch, konkurrieren in Hamburg verschiedene Nutzungsformen um begrenzte Flächen. Es muss jedoch der politische Grundsatz gelten: Entsiegelung wo möglich, Versiegelung wo nötig. Hamburg weist einen Versiegelungsgrad von etwa 39 Prozent auf“, so Kappe. Laut seiner Einschätzung riskierten die Regierungsparteien SPD und Grüne, dass Hamburg den Charakter als begrünte Stadt am Wasser verliere. 

Der Senat sieht dies naturgemäß anders. Zwar sei es richtig, dass man zum Teil bereits gut erschlossene Standorte maßvoll auf bislang unbebauten Flächen weiterentwickle, doch „bei der Entwicklung neuer Quartiere werden regelhaft weitere öffentliche Grünanlagen geschaffen.“ Die CDU wiederum fordert vom Senat ein Entsiegelungsprogramm, wie es bereits andere Bundesländer vorgelegt hätten. 

Klimaaktivisten demonstrieren gegen Hamburger Bauprojekte

Die Christdemokraten sind derweil nicht die einzigen, die etwas an der Baupolitik des Senats auszusetzen haben. Am Samstag schlossen sich verschiedene Umwelt- und Naturschutzinitiativen unter dem Motto „Rettet Hamburgs Natur – vor dem Senat!“ zu einer Fahrrad-Sternfahrt und Kundgebung vor dem Rathaus zusammen.  

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Besonders die Bauprojekte in Oberbillwerder, Diekmoor oder auch beim Wilden Wald in Wilhelmsburg sind den Teilnehmer:innen ein Dorn im Auge. „Der Senat muss jetzt einen Planungsstopp seiner verfehlten Umweltschutz- und Wohnungsbaupolitik beschließen. Die Klimakatastrophe ist längst da, aber Tschentscher und Fegebank verscherbeln weiterhin wertvolle Naturfläche in Hamburg“, so Jürgen Baumann von der Initiative Waldretter:innen Wilhelmsburg. (fkm)

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