• Eine S-Bahn fährt in Hamburg über schneebedeckte Gleise.
  • Foto: picture alliance/dpa/Axel Heimken

Immer wieder kalt erwischt: So bereiten sich S-Bahn und Co. auf Schnee-Chaos vor

Eis, Schnee und Glätte haben Hamburg seit gut zwei Wochen im Griff. Und gleich am ersten Abend, an dem die Schneeflocken liegen blieben, fuhr die S-Bahn aufgrund von Weichenstörungen längere Zeit nicht mehr. Viele Pendler haben mittlerweile den Eindruck, die Hamburger Verkehrsunternehmen würden jedes Jahr wieder aufs Neue von dieser Wetterlage kalt erwischt werden.

Die MOPO fragte bei der S-Bahn Hamburg nach, was den Bahnverkehr bei dem plötzlich auftretendem Schnee so beeinträchtigt hatte. „An diesem Tag hatten wir starke Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr, weil gleich mehrere zentrale Weichen durch den schweren, nassen Schnee gestört waren, der zusätzlich im Laufe des Abends überfror“, sagte ein DB-Sprecher. 

S-Bahn Hamburg: Weichen sind besonders von der Kälte betroffen

Denn es sind vor allem die Weichen, die bei den aktuell frostigen Temperaturen gefährdet sind. In den Regionen Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen gibt es derzeit über 10.500 Weichen, nur rund 7500 davon verfügen allerdings über eine Weichenheizung.

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Laut dem Sprecher habe die Deutsche Bahn 70 Millionen Euro für die diesjährigen Wintervorbereitungen ausgegeben. Diese sieht für den Norden unter anderem vor, rund 9400 Streckenkilometer befahrbar zu halten. In Hamburg fahren bei Schneefall nachts zusätzlich Leerzüge auf der Strecke und sollen damit Schnee- und Eisbildung entgegenwirken.

S-Bahn Hamburg: Einschränkungen bei Wintereinbrüchen nie ausgeschlossen

Trotz aller Vorbereitungen sei aber nicht auszuschließen, dass es bei plötzlichen Wintereinbrüchen zu Einschränkungen im Zugverkehr kommen könnte. „Wir beobachten die Entwicklung der Wetterlage sehr genau“, so der DB-Sprecher.

Wie sieht es währenddessen bei der Hochbahn aus? In den vergangenen Wochen habe es laut Sprecher Christoph Kreienbaum keine besonderen Ausfälle oder Störungen aufgrund des Schneefalls gegeben. „Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kommen unsere Weichenheizungen zum Einsatz und wir planen mit zusätzlichen Einsatzteams“, so Kreienbaum.

Hochbahn in Hamburg: Leere U-Bahnen fahren in der Nacht durch

Diese sollen zur Not auch nachts auf den Strecken fahren, sodass die Strecken frei bleiben. Diese Methode sei allerdings zuletzt 2013 zum Einsatz gekommen.

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Etwas anders sieht es bei den Bussen der Hochbahn aus, die sowohl abhängig von der Straßen- als auch der Verkehrssituation in Hamburg seien. Letzteres schließe auch Staus aufgrund der Wetterlage ein. „Wenn Probleme wie extremes Glatteis an einer Steigung auftreten könnten, dann nur an sehr wenigen Stellen in Hamburg.“ Diese ließen sich aber nicht genau benennen.

Busse beim VHH: Verkehrsmeister schätzen die Wettersituation ein

Ebenfalls von der Räumung der Straßen abhängig sind die Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). „Bei extremen Wetterlagen ist eventuell mit Einschränkungen zu rechnen“, so Sprecher Stefan Genz zur MOPO. Verkehrsmeister der VHH seien aber täglich im Einsatz, um Gefahrensituationen einzuschätzen und aktiv zu werden.

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