Immobilien-Beben: Signa-Gruppe insolvent – was das für den Elbtower bedeutet
Die Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko war in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Nun ist die Holding des Firmennetzwerks zahlungsunfähig. Was das jetzt für das Prestige-Projekt Elbtower bedeutet, dazu hat sich jetzt die Stadtentwicklungsbehörde gegenüber der MOPO geäußert.
Die Signa Holding GmbH des österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmers René Benko hat ein Insolvenzverfahren angekündigt. Die Holding werde am Mittwoch beim Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung beantragen, teilte die Signa-Gruppe mit. „Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden“, hieß es in der Mitteilung.
Das bedeutet die Insolvenz für den Elbtower
In Hamburg baut Signa aktuell den 245 Meter hohen Elbtower. Das Projekt steht derzeit still. Was bedeutet die Insolvenz jetzt für den Mega-Turm? „Es besteht keine vertragliche Verbindung zwischen der Käufergesellschaft des Elbtowers und der Signa Holding GmbH§“, stellt André Stark, Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde klar. „Damit ergeben sich keine unmittelbaren Auswirkungen auf das bestehende Vertragsverhältnis zwischen der Stadt Hamburg und der Käufergesellschaft.“
Die Signa Holding GmbH sei eine der Aktionärinnen der Signa Prime Selection AG. „Die Signa Prime Selection AG ist Partei des Kaufvertrags mit der Stadt Hamburg für das Elbtower-Grundstück“, so Stark. Sie sichere in dieser Rolle die Kreditwürdigkeit zur Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen. „Wir beobachten die Situation sehr aufmerksam, so dass die Stadt Hamburg gegebenenfalls weitere Schritte einleiten kann“, so Stark.
Signa-Holding meldet Insolvenz an
Die Immobilien- und Handelsgruppe Signa war in Zeiten historisch niedriger Zinsen stark gewachsen. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges kämpft die Immobilienbranche mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen – auch die Signa-Gruppe blieb davon nicht verschont. Zur Unternehmensgruppe gehören zahlreiche Geschäftsimmobilien in Deutschland und Österreich sowie der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat.
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In den vergangenen Wochen hatten die Sporthandelssparte und die deutsche Immobilienverwaltungs-Gesellschaft von Signa Insolvenz angemeldet. Benko kündigte Anfang November unter dem Druck seiner Mitgesellschafter an, sich als Vorsitzender des Signa-Beirates zurückzuziehen. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz wurde damals mit der Restrukturierung beauftragt. (dpa/abu)