Immobilienpreise: Rückgang in Hamburg mit am größten – aber Lage dreht sich
Käufer von Wohnungen und Häusern profitierten in den vergangenen Monaten von fallenden Preisen. Neue Daten deuten nun aber darauf hin, dass der kurze Sinkflug zu Ende ist – die Preise am Markt scheinen sich zu stabilisieren. Das gilt auch für Hamburg, wo die Immobilienpreise zuletzt stark zurückgingen, im bundesweiten Vergleich sogar mit am meisten.
Wie Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zeigen, sinken die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland kaum noch. In dem Verband sind die wichtigsten Immobilienfinanzierer vertritt, unter anderem die Deutsche Bank und die Sparkassen.
So wurden Immobilien – im Vergleich vom ersten zum zweiten Quartal – nur noch um 0,9 Prozent günstiger. Verglichen mit dem Vorjahresquartal stand im Schnitt aber ein Minus von 5,4 Prozent, berichtete der Verband. Bei selbst genutztem Wohneigentum fielen die Preise laut dem Index im zweiten Quartal nur noch leicht (minus 0,4 Prozent zum Vorquartal), während die Abschläge bei Mehrfamilienhäusern etwas größer waren.
Immobilienpreise in Hamburg stabilisieren sich wohl
„Die Abwärtsdynamik der Immobilienpreise hat merklich nachgelassen“, hieß es vom vdp. „Es zeichnet sich eine Stabilisierung am Wohnimmobilienmarkt ab“, erläuterte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Grund: die Bauzinsen hatten sich zuletzt auf erhöhtem Niveau eingependelt. „Im Markt steigt das Vertrauen, dass die langfristigen Kreditzinsen nicht viel weiter steigen“, so Tolckmitt.
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Hintergrund des jüngsten Preis-Sinkflugs bei Immobilien waren stark gestiegene Kreditzinsen, die viele Interessenten dazu zwangen, den Traum vom Eigentum erst einmal zu begraben. Folge der schwächeren Nachfrage: Im ersten Quartal hatten sich Häuser und Wohnungen laut Statistischem Bundesamt im Schnitt noch um 6,8 Prozent zum Vorjahresquartal verbilligt und um 3,1 Prozent zum Vorquartal. Im Vergleich der sieben deutschen Großstädte gingen die Preise in Hamburg mit Minus 6,4 Prozent mit am stärksten zurück – allerdings nach exorbitanten Preissteigerungen in den Vorjahren. Nur Frankfurt (minus 9,1 Prozent) und München (minus 6,7) verzeichneten noch höhere Preisrückgänge.
Während sich bei Kauf-Immobilien der Markt nun zu stabilisieren scheint, wird die Suche nach erschwinglichen Mietwohnungen in den Großstädten immer aussichtsloser: So stiegen die Neuvertragsmieten im zweiten Quartal kräftig um 6,2 Prozent zum Vorjahresquartal. An der Spitze der Metropolen stand Berlin mit einem Plus von 9,5 Prozent bei Neuvermietungen binnen Jahresfrist. (alp/dpa)