„Hände weg von unseren Kindern“ – Tausende Querdenker ziehen durch Barmbek
Die große Anti-Corona-Demo in der Innenstadt fällt zum zweiten Mal aus, dennoch gehen Querdenker, Impfgegner und Corona-Leugner in Hamburg weiterhin auf die Straße. Im Zentrum des Geschehens ist auch an diesem Wochenende Barmbek.
Angemeldet waren für Samstagnachmittag gleich zwei Veranstaltungen: Am Bert-Kaempfert-Platz am Bahnhof Barmbek und auf dem Friedrich-Schütter-Platz am Bahnhof Mundsburg wurden insgesamt etwa 2000 Teilnehmer erwartet. Der Polizei zufolge hatten sich etwa 3300 Menschen zusammengefunden. Die Demos hatten das Motto „Solidarisch aus der Corona-Krise“ und „Gegen Ausgrenzung, Spaltung und Zwang“. Auf Schildern und Plakaten der Kundgebenden stand unter anderem „Nein zur Impfpflicht“, „Mein Risiko – mein Körper – meine Entscheidung“, „Solider Faktencheck statt Ausgrenzung“ oder „Hände weg von unseren Kindern!.“ Unter den Demonstranten befanden sich auch Personen aus der Neonazi-Szene, darunter Mitglieder der „Jungen Nationalisten“, die die Nachwuchsorganisation der NPD ist.
Auf dem Rundkurs in Barmbek gab es den Angaben der Polizei zufolge auch eine kleine Gegendemonstration mit rund 50 Leuten. Auf deren Schildern war beispielsweise „Nachdenken statt Querdenken“ und „Für eine solidarische Zukunft – Impfen statt Schimpfen“ zu lesen.
Barmbek: Zwei Impfgegner-Demos angemeldet
Gegen 15 Uhr hatte sich der Zug von Barmbek Bahnhof aus in die Fuhlsbütteler Straße in Bewegung gesetzt. Von dort aus ging es weiter über die Habichtstraße und den Rübenkamp zurück zum Bahnhof Barmbek. Auf der anderen Seite des Bahnhofs warteten bereits die Gegendemonstranten. Wie der Polizei-Lagedienst der MOPO mitteilte, schirmten die Beamten die jeweiligen Gruppen voneinander ab, damit sich diese nicht begegnen können.
3300 Teilnehmer bei Impfgegner-Demos in Hamburg
Eine Versammlung in der Innenstadt an diesem Samstag hatte die Veranstalterin im Vorfeld abgesagt. Vor einer Woche war die große Impfgegner-Demo aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen verboten worden. Als sich trotzdem Gegner der Corona-Maßnahmen vor der Hamburger Kunsthalle versammelten, löste die Polizei die Ansammlung auf.
Bislang habe es noch keine nennenswerte Zwischenfälle gegeben, sagte der Polizei-Lagedienstsprecher, ein wenig Pyro sei gezündet worden. (aba)