In Hamburg: Das erlebt die Polizei auf Corona-Streife
Eingeschränktes öffentliches Leben, von der Stadt auferlegte Verhaltensregeln, alles dank des Coronavirus‘ – für viele ein noch immer surreales Szenario, an das man sich weiter gewöhnen muss. Die Hamburger Polizei, die zur Überprüfung der Corona-Regeln eine eigene Task Force gegründet hat, zieht aber ein positives Fazit: So halten sich die meisten an die Regeln und bleiben zu Hause. Aber wie sieht der ebenfalls durch die Pandemie veränderte Alltag für die Beamten aus? Lassen auch die wenigen Sünder mit sich reden? Oder reagieren die patzig?
Besondere Aufbauorganisation Corona – so heißt die Taskforce, die vom Polizeivizepräsidenten Morten Struve geleitet wird. Schutzpolizisten, aber auch Kräfte der Bereitschaftspolizei, die eigentlich bei Fußballspielen und Demos eingesetzt werden, streifen durch die Stadt, um die Corona-Regeln zu kontrollieren. Um die 800 Überprüfungen gebe es laut Polizei am Tag, insgesamt seien bereits rund 650 Verstöße geahndet worden.
Hamburg: Das erlebt die Polizei auf Corona-Streife
„Fast alle der festgestellten Delikte liegen im Gastronomiebereich“, so ein Polizeisprecher zur MOPO. Ladenbesitzer, die ihre Geschäfte trotz Verbots weiter offenhalten. Es werde mit Augenmaß gehandelt. „Manchmal gibt es Diskussionen, einige wenige reagieren auch bockig.“
Die Beamten passen dabei ihr Vorgehen stets der Situation an. Mit jungen Menschen ist beispielsweise anders zu sprechen als mit einem Erwachsenen. Stichworte Empathie und Einfühlvermögen. Während die meisten den Aufforderungen nachkommen, berichten diverse Beamte aber auch von unangenehmen Situationen. Pöbeleien wie „Lasst mich doch einfach in Ruhe“ oder „Mein Leben, meine Gesundheit“ inklusive. Jugendliche, die sich für unverwundbar halten und aus Provokation Menschen anhusten und umarmen. Solche Fälle bilden aber glücklicherweise die absolute Minderheit.
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Wie viele Delikte bisher auch tatsächlich mit Bußgeldern geahndet wurden, ist nicht bekannt. Laut Staatsanwaltschaft ist die Polizei noch damit beschäftigt, „die Verstöße auf strafrechtliche Relevanz zu prüfen“. Konkrete Zahlen lägen demnach noch nicht vor. In Reihen der Polizei sind momentan zwölf Beamte mit dem Coronavirus infiziert, 270 in Quarantäne.