In Nord- und Ostsee leben kaum noch Fische – WWF schlägt Alarm
Den Fischbeständen in der Nord- und Ostsee geht es schlecht. Aus den heimischen Gewässern landet kaum noch Fang auf den Tischen – stattdessen wird die Ware in großen Teilen importiert. Die Lebensbedingungen müssen sich dringend ändern, mahnt die Naturschutzorganisation WWF.
„Die vergangenen fünf Jahre waren für den Ostseehering die historisch schlechtesten Jahre. Seine Erholung wird eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Und der Dorschbestand in der westlichen Ostsee ist in den vergangenen Jahren gänzlich kollabiert“, sagte WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht laut Mitteilung vom Montag.
Gründe dafür seien unter anderem Überfischung und die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise. Konkrete Zahlen zu den Beständen nannte der WWF nicht.
WWF: „Gesunde Fischbestände nur in gesunden Meeren“
Die Organisation forderte mit Blick auf den schlechten Zustand der Fischbestände unter anderem die Einrichtung von großflächigen und langfristigen Schutzgebieten ohne wirtschaftliche Nutzung und bessere Kontrollen der Fänge auf See. Dann könne künftig auch wieder mehr Fisch aus Nord- und Ostsee auf dem Speiseplan der Deutschen stehen.
„Fisch aus heimischer Produktion ist mittlerweile eine Rarität“, so Schacht weiter. Von den deutschlandweit beliebtesten Fischen und Meeresfrüchten wie Alaska-Seelachs, Thunfisch oder Garnelen würden rund 80 Prozent importiert und landeten vorwiegend als Dosen- oder Tiefkühlware bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern.
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„Wenn wir weiterhin lokalen Wildfisch essen wollen, müssen wir seine Lebensbedingungen dringend verbessern. Gesunde Fischbestände gibt es nur in gesunden Meeren, das ist untrennbar miteinander verbunden.“ Am 22. August ist der Tag des Fisches.
Im vergangenen Jahr haben Privathaushalte in Deutschland dem Fisch-Informationszentrum zufolge 434.413 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte gekauft und dafür 4,9 Milliarden Euro ausgegeben. Lieblingsfisch der Deutschen ist der Alaska-Seelachs, gefolgt von Lachs, Thunfisch, Hering und Garnelen. (dpa/mp)