Innerhalb kurzer Zeit! Hamburger Schuhhändler schon wieder insolvent
Erst vor rund eineinhalb Jahren ist das Traditionsunternehmen von Investor Bolko Kissling gerettet worden. Nun ist der Hamburger Schuhhändler Görtz erneut insolvent. Wie geht es jetzt weiter?
Das Amtsgericht Hamburg ordnete am Montag für die Görtz Retail GmbH ein Insolvenzverfahren an, heißt es beim Portal Insolvenzbekanntmachungen.
Insolvenzverfahren gegen Schuhhändler Görtz eröffnet
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei der Rechtsanwalt Gideon Böhm von der Hamburger Kanzlei Münzel & Böhm bestellt worden. Dieser sei als Sachverständiger beauftragt worden, unter anderem die Aussichten für eine Fortführung des Unternehmens zu prüfen.
„Wir befinden uns in sehr kooperativen Gesprächen mit der Geschäftsleitung“, sagte Böhm. Die Beschäftigten würden kurzfristig in einer Betriebsversammlung informiert. Zur Sicherstellung der Gehälter habe er eine Insolvenzgeldvorfinanzierung angeregt, sagte Böhm, der sich nach eigenen Angaben einen Überblick über die Lage des Unternehmens verschaffen will.
Zweite finanzielle Schieflage innerhalb kurzer Zeit
Es ist bereits die zweite finanzielle Schieflage des Unternehmens innerhalb kurzer Zeit. Erst im Juli 2023 war das erste Insolvenzverfahren der Ludwig Görtz GmbH mit ihren beiden Tochterfirmen Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH beendet worden. Damals war der Investor Bolko Kissling in das 1875 gegründete Hamburger Traditionsunternehmen eingestiegen.
„Nach vollumfänglichen Sanierungsmaßnahmen ist es an der Zeit, wieder an einer erfolgreichen Zukunft für das traditionsreiche Unternehmen zu arbeiten“, hatte Kissling damals betont. Zudem hieß es, dass 650 Arbeitsplätze in den Filialen, der Logistik und der Hamburger Zentrale erhalten worden seien.
2022 hatte Görtz noch rund 1800 Beschäftigte
Zu Beginn des ersten Insolvenzverfahrens im September 2022 hatte die Ludwig Görtz GmbH und ihre Töchter noch rund 1800 Beschäftigte. Damals betrieb das Unternehmen rund 160 Filialen in Deutschland und Österreich. In der Folge musste das Unternehmen zahlreiche Standorte schließen. Oft ging es dabei um Mietschulden. Medienberichten zufolge sollen inzwischen noch gut 30 Filialen in Deutschland und Österreich existieren.
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