Das Bauprojekt „Bahrenfelder Carrée“ an der Bahrenfelder Chaussee konnte Christoph Gröner nicht fertigstellen.
  • Das Bauprojekt „Bahrenfelder Carrée“ an der Bahrenfelder Chaussee konnte Christoph Gröner nicht fertigstellen.
  • Foto: MOPO-Collage: Florian Quandt

Insolvenzantrag! Bau-Spekulant Gröner ist pleite

Einer der schillerndsten Immobilienunternehmer Deutschlands ist pleite: Christoph Gröner hat für seine Gröner Group Insolvenz angemeldet. Das teilte das Unternehmen am Montag auf seiner Internetseite mit.

Die Gröner Group GmbH hat beim Amtsgericht Leipzig am 30. Oktober Insolvenz in Eigenregie beantragt. Danach betrifft die Pleite vor allem die Gruppe als Managementgesellschaft. Das operative Geschäft der Gröner Unternehmensgruppe soll weiter fortgeführt werden, hieß es. Der Rechtsanwalt Philipp Hackländer von der Kanzlei White & Case LLP wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. 

Gläubiger schickten Gröner den Gerichtsvollzieher auf den Hals

In Hamburg war die Gröner Group am Holsten-Areal und am Bahrenfelder Carrée beteiligt. Außerdem spendete sie für das Harburg-Huus. Dass es finanzielle Schwierigkeiten gibt, zeichnet sich schon seit längerem ab. Bereits vor einem Jahr berichtete die MOPO von ersten Problemen. Im September spitzte sich die Krise zu. Zahlreiche für das Carrée tätige Handwerksfirmen machten ihre Forderungen geltend. Auch bei vielen anderen Projekten in ganz Deutschland blieben Rechnungen unbeglichen. Gläubiger schickten Gröner den Gerichtsvollzieher auf den Hals. In Bahrenfeld herrscht längst Stillstand auf der Baustelle. Unklar ist, wie es dort nun weitergeht.

Gröner gibt den Medien eine Mitverantwortung für seine Pleite. Bis Ende Oktober sei es dem Unternehmen gelungen, die Geschäftspartner davon zu überzeugen, weiter in die Gröner Group und deren Erfüllung aller Zahlungsverpflichtungen zu vertrauen. „Die gleichwohl andauernde negative und in Teilen grob falsche Berichterstattung sowohl etablierter wie auch eher boulevardesker Wirtschaftsmedien erschwerte nicht nur die Aufrechterhaltung des dringend benötigten Vertrauens, sie zerstörte dies auch nachhaltig“, so das Unternehmen.

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Christoph Gröner hatte sein Unternehmen seit 1995 Schritt für Schritt zu einem Milliardenkonzern ausgebaut. In den vergangenen Jahren hatte die Gröner Group für eine Reihe von Projekten auch die Funktion des Geldgebers übernommen – in Zusammenarbeit mit Investoren und Risikokapitalgebern. Außerdem hält die Gruppe Beteiligungen an einigen wenigen Gesellschaften.

Die Geschäftsleitung versprach, die in Anspruch genommenen Darlehen und Verbindlichkeiten im größtmöglichen Maß zurückzuzahlen und den Schaden für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten. (mp)

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