Geschlossen wegen Insolvenz

Zahlreiche Krisen machen Hamburger Unternehmen zu schaffen, einige gehen pleite. Foto: picture alliance / Frank May | Frank May

Insolvenzen in Deutschland steigen deutlich: Hamburg besonders betroffen

Pleitewelle in Deutschland: Die Zahl der Insolvenzen von registerlich eingetragenen Unternehmen in Deutschland ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 23,3 Prozent auf 16.481 Fälle gestiegen. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet.

Die Hauptursachen seien verringerte Erträge, gestiegene Betriebskosten sowie allgemeine verschlechternde wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Besonders die hohen Energiekosten, schwache Exportnachfrage und steigenden Zinsen würden viele Unternehmen belasten. Zusätzlich sorgten die politischen Unsicherheiten für Hemmnisse bei Investitionen.

Hamburg und Niedersachsen besonders betroffen

In nahezu allen Bundesländern Deutschlands stiegen die Insolvenzzahlen im Jahr 2024 an. Die höchsten Zuwächse gab es den Angaben zufolge in Hamburg (+37 Prozent) und Niedersachsen (+32 Prozent). Auch Baden-Württemberg (+30 Prozent), Nordrhein-Westfalen (+26 Prozent) und Schleswig-Holstein (+28 Prozent) verzeichneten deutliche Steigerungen. Bremen war das einzige Bundesland, in dem die Insolvenzen um 15 Prozent zurückgingen. In Saarland war der Zuwachs mit nur zwei Prozent am geringsten.

2025 mehr Unternehmensinsolvenzen erwartet

Besonders betroffen sind Unternehmen im Versorgungswesen: Die Zahl der Insolvenzen stieg um 62 Prozent. Auch die Herstellung dauerhafter Güter (+58 Prozent) und Ausbildungsdienste (+52 Prozent) verzeichneten hohe Anstiege. Weitere betroffene Branchen sind das Gastgewerbe (+40 Prozent), die Holz- und Möbelindustrie (+49 Prozent) sowie Immobilienmakler und -verwaltungen (+28 Prozent). Im Einzelhandel gab es 901 (+10 Prozent) Firmenpleiten, im Baugewerbe 731 (+14 Prozent). Die Maschinenbauindustrie (+5 Prozent) und das Gesundheitswesen (+9 Prozent) meldeten ebenfalls einen Anstieg.

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Dun & Bradstreet erwartet für 2025 mehr Unternehmensinsolvenzen, was sich auf Mitarbeitende und Geschäftspartner auswirken könnte. Auch das Risiko von Zahlungsausfällen für Unternehmen mit Lieferungen auf Rechnung steige. (mp)

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