Investor wollte Hamburg umbauen: Drei weitere Firmen insolvent!
Die Insolvenzen im Firmengeflecht des Hamburger Investors Tomislav Karajica gehen weiter: Drei weitere Unternehmen haben Insolvenz angemeldet. Dies bestätigte ein Sprecher der Think United Group. Grund dafür soll die angespannte Lage der Immobilien- und Baubranche sein.
Die Imvest Projektentwicklung GmbH, More than Places GmbH und die Rcadia Management GmbH mussten am Amtsgericht Hamburg einen Insolvenzantrag stellen. Ein Sprecher der Think United Group, die Karajicas Unternehmungen bündelt, bestätigte der MOPO die Insolvenzen.
Sieben Unternehmen von Karajica sind insolvent
Damit sind insgesamt sieben Unternehmen von Karajica mit zwei verschiedenen Insolvenzverwaltern zahlungsunfähig. Sie werden, so der Sprecher, „die Situation nun analysieren und gemeinsam mit der Geschäftsführung mögliche Wege für eine Restrukturierung und den Fortbestand der Gesellschaften prüfen.“ 70 Angestellte sind von den Insolvenzen betroffen.
Der Sprecher verwies auf seine Antwort auf eine MOPO-Anfrage Anfang März. Darin begründete er die Insolvenzen mit der allgemeinen Lage der Baubranche – insbesondere Zins- und Preissteigerungen.
Elbdome und Co: Kommen die Großprojekte des Investors noch?
Er betonte, dass nur Dienstleistungsgesellschaften seiner Gruppe von den Insolvenzen betroffen sind. Trotzdem wachsen die Zweifel, ob Karajica seine angekündigten Groß-Bauprojekte weiter umsetzen kann.
Eine MOPO-Analyse zeigt, dass es bei seinen Vorzeige-Projekten in Hamburg nicht richtig vorangeht. So gibt es bei der geplanten Sporthalle „Elbdome” immer wieder Verzögerungen. Auch in anderen Städten gibt es Zweifel, ob Karajicas Ankündigungen umgesetzt werden können.
Osnabrück: Kopie des „Hamburger Dings“ stockt
In Osnabrück wollte Karajica einen Ableger seines „Hamburger Dings”, das „Osnabrücker Ding“, bauen. Dort ist der zukünftige Hauptmieter, die Universität Osnabrück, bereits abgesprungen. Einen Ersatz gibt es nicht. Mitglieder des Rats der Stadt spekulieren gegenüber der „Hasepost“ bereits über ein mögliches Aus des Projekts: „Wenn sich das Aus des ganzen Projekts bewahrheitet, ist das ein herber Rückschlag für die Innenstadt.“
Auch sein Projekt in Kiel, das „Kieler Ding”, verzögert sich – ursprünglich sollte der Coworking Space 2022 eröffnet werden. Jetzt ist klar, dass auch 2024 nicht mit einer Eröffnung zu rechnen ist.
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Der Sprecher der Karajica-Unternehmen betonte gegenüber der MOPO: „Die Projektgesellschaften sind von den Insolvenzantragsstellungen der Dienstleistungsgesellschaften nicht betroffen.“ Das bedeutet: Karajica plant weiterhin, den Elbdome zu bauen und hält am Kieler und Osnabrücker „Ding“ fest.