• Ein Sommer an der Alster, damals noch ganz ohne Masken und Abstand. (Symbolbild)
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Inzidenz, Impfungen, Lockerungen: Hurra, der Sommer in Hamburg scheint gerettet!

Die Inzidenz sinkt, die Zahl der Impfungen steigt, weitere Lockerungen sind in Sicht: Vieles deutet daraufhin, dass Hamburg die Pandemie bald hinter sich lässt. Aktuell ist die Inzidenz unter 50 gefallen, zuletzt war dies im Oktober der Fall. Bundesweit blicken die Virus-Expert:innen optimistisch in die Zukunft – mahnen aber zur Vorsicht.

Selbst Dauerwarner Karl Lauterbach ist bester Dinge: „Ich glaube, die große Zeit der Pandemie ist vorbei“, sagt Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD). Wohin man blickt: Überall deutet sich Entspannung an. Der Sommer, er scheint gerettet.  

Hamburg: Inzidenz sinkt, Impfungen gehen voran

Auch die Zahlen sprechen dafür: Die Inzidenz in Hamburg lag am Montag bei 48,1. Eine Woche zuvor war sie noch bei 83,9. In den Hamburger Kliniken sinken die Zahlen der Corona-Patienten kontinuierlich. Rund 490.900 Menschen in Hamburg haben – Stand 14. Mai – im Impfzentrum in den Messehallen die erste Corona-Impfung erhalten. Rund 173.100 Hamburger wurden dort vollständig geimpft.

Hinzu kommen rund 167.000 Erstimpfungen und etwa 9500 Zweitimpfungen in den Praxen. Insgesamt sind rund 35 Prozent der Hamburger mindestens einmal geimpft, und fast zehn Prozent haben eine Zweitimpfung erhalten, bundesweit sieht es ähnlich aus. Und ab Juni sollen auch noch die Betriebsärzt:innen in die Impfkampagne einsteigen.

Im Norden: Nachbarländer starten Lockerungen

Hamburgs Nachbarland Schleswig-Holstein hat seit Langem die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz, mit zuletzt um die 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. Ab Montag lockert das Land die Corona-Regeln vor allem im Tourismus und in der Gastronomie, bei Kontakten im Freien und in der Freizeit. Niedersachsen hatte bereits am vergangenen Montag touristische Übernachtungen und Außengastronomie für Einwohner des Bundeslandes geöffnet.

Und die Erfahrungen mit den bisherigen Öffnungen zeigen: Die Inzidenz steigt nicht, wenn die Leute Urlaub am Meer machen, in Cafés sitzen, einkaufen – und sich dabei an die Regeln halten. Es ist also kaum davon auszugehen, dass die Fallzahlen jetzt wieder steigen. 

Hamburg bleibt bislang bei strengem Corona-Kurs

Auch in Hamburg wäre gemäß der Bundesnotbremse schon jetzt ein sehr viel lockererer Kurs möglich. Doch der Senat bleibt bislang bei seinem eigenen Stufenplan.

Erst ab Montag dürfen wieder alle Hamburger Schüler:innen in den Wechselunterricht gehen, Kitas bieten immerhin 20 Stunden Betreuung pro Kind an („eingeschränkter Regelbetrieb“). Museen, Gedenkstätten, Bibliotheken und Ausstellungshäuser dürfen öffnen, aber nur mit Testpflicht und Begrenzung der Besucherzahlen.

Gastro und Einzelhandel: Beratung über weitere Lockerungen

Ein zweiter und dritter Schritt sollen bei stabiler Inzidenz jeweils nacheinander im Abstand von zehn bis 14 Tagen erfolgen. Von Seiten der Opposition gibt es Kritik an diesem strengen Vorgehen.

Am Dienstag will der Senat über den zweiten Öffnungsschritt beraten und die Ergebnisse mitteilen. Neben dem Einzelhandel könnte das auch die Außengastronomie betreffen – wenn es nach Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) geht, könnte letztere zu Pfingsten öffnen. Das wäre deutlich früher als im Stufenplan vorgesehen. Fehlt nur noch das passende Wetter, um entspannt im Café oder Biergarten zu sitzen.

Impf-Kampagne: Diese Hürden gibt es noch

Die Pandemie verschwindet aber natürlich nicht einfach. Lauterbach warnt gegenüber dem Nachrichtenportal „t-online“ vor einer „komplizierten Situation“ im Herbst, weil sich nicht jeder Deutsche impfen lassen werde. Er fordert deshalb Impf-Kampagnen, die alle mitnehmen – „nicht unbedingt von Politikern, sondern von Führungspersönlichkeiten, die in den jeweiligen Gemeinschaften Vertrauen genießen.“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

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Impfkommission für Auffrischung 

Eine weitere Hürde, die beim Ausweg aus der Pandemie noch genommen werden muss, ist die Auffrischung des Impfschutzes. Nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) müssen sich die Bürger spätestens im nächsten Jahr erneut impfen lassen.

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„Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein“, sagte Stiko-Chef Thomas Mertens der „Funke Mediengruppe“. „Grundsätzlich müssen wir uns darauf einstellen, dass möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssen.“

Sorge vor Ausbreitung von Mutationen

Lauterbach rechne damit, dass die Immunität nach einer Impfung rund sechs Monate hält. Die erste Auffrischung werde deshalb für einige bereits im Herbst fällig sein. Sollten sich in Deutschland Mutationen verbreiten, gegen die die aktuellen Impfstoffe nicht so stark wirksam seien, müsse man möglicherweise auch schon früher mit einem angepassten Impfstoff beginnen. Den Sommer aber, da ist sich Lauterbach sicher, wird selbst die indische Virenvariante nicht gefährden.  

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