Inzidenz steckt fest: Wie geht es jetzt in Hamburg weiter?
Hamburg steckt fest. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sinkt kaum noch – fast zwei Wochen geht das schon so. Größere Lockerungen stellt die Bundesregierung erst ab einem Inzidenzwert von 35 in Aussicht. Hamburgs Inzidenz ist fast doppelt so hoch – bei 68,1 lag sie am Donnerstag. Welche Perspektiven stellt der Senat den Bürgern, Einzelhändlern und Kulturschaffenden in Aussicht? Die MOPO hat nachgefragt.
„Wir dämmen das Infektionsgeschehen mit zeitlich befristeten Maßnahmen ein, um die Ausbreitung des Virus zu erschweren und die Inzidenz zu senken“, sagt Senatssprecher Marcel Schweitzer. Die Maßnahmen würden verschärft oder gelockert, wenn es erforderlich beziehungsweise möglich sei. „Das ist die Strategie in der Bundesrepublik Deutschland, die wir auch in Hamburg anwenden.“
Corona in Hamburg: Inzidenz steckt fest – wie geht es weiter?
Die Lage für viele Arbeitnehmer und Firmen in Deutschland wird immer brisanter. In sieben von acht Gastronomieunternehmen herrscht aktuell Kurzarbeit. Im Einzelhandel und der Automobilindustrie sind rund die Hälfte der Betriebe betroffen. Das gab das Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung am Donnerstag bekannt.
Hamburgs Inzidenz: Welche Perspektiven sieht der Senat?
Eine stabile Inzidenz von 35 und damit auch Lockerungen rücken in Hamburg derzeit in die Ferne. Welche Perspektive will die Stadt den Bürgern geben? Für diese Frage scheint es derzeit noch zu früh zu sein. „Der Senat weist seit Wochen darauf hin, dass die bekannten Virusmutationen ein Risiko für das Infektionsgeschehen in Deutschland darstellen“, so Schweitzer.
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Aus diesem Grund sei der Senat stets zurückhaltend, Öffnungen in Aussicht zu stellen. Man könne keine Lockerungen in Aussicht stellen, weil sich die Inzidenz seitwärts bewege und der R-Wert zu hoch sei. „Wir wollen auch weiterhin keine Hoffnungen auf etwas machen, das wir als Senat nicht einlösen können.“
Mutationen: Gibt es bald Ausgangssperren wie in Flensburg?
Die Sorge vor den Mutanten scheint in Flensburg schon Realität geworden zu sein. Dort lag die Inzidenz am Donnerstag bei 182. Ein Großteil der Neuinfektionen geht auf die britische Mutante zurück. Die Stadt greift deshalb jetzt zu härteren Maßnahmen: Nächtliche Ausgangssperren und ein Verbot privater Treffen. Welchen Masterplan hat Hamburg, falls sich die Mutante auch hier vermehrt ausbreitet?
„Wir beobachten das Infektionsgeschehen sehr genau und könnten jederzeit auf die Entwicklung reagieren, zum Beispiel durch weitere Maßnahmen zur Eindämmung“ sagt Schweitzer. Und er stellt nochmal klar: „An diesem Punkt sind wir aber nicht.“ Nach wie vor sei es besonders wichtig, dass sich Menschen an ihre Quarantäne halten, wenn sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben – insbesondere, wenn der Verdacht auf eine Virusmutation im Raum stehe.
Corona in Hamburg: Weiter Disziplin nötig, so der Senat
„Es kommt weiterhin darauf an, dass wir die geltenden Regeln ernst nehmen und einhalten: Abstand halten, medizinische Masken tragen und die Zahl der persönlichen Kontakte auf ein absolut notwendiges Maß reduzieren“, so Schweitzer. „Nur durch unsere gemeinsame Disziplin können wir dazu beitragen, dass wir eine Dritte Welle vermeiden.“
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Die aktuellen Beschlüsse gelten noch bis zum 7. März. Am 3. März werden sich Bund und Länder daher erneut beraten, wie es im Anschluss weitergehen soll.