„Jeder Tag ist wie ein Samstag“: Warum jetzt viele Fahrräder in Hamburg gekauft werden
Konzerte fallen aus, der Urlaub wurde gestrichen – durch die Coronakrise können die Tage eintönig sein. Grund genug, bei dem sonnigen Wetter nach Freizeit-Alternativen zu suchen. Viele Hamburger sind deshalb wieder mit dem Zweirad unterwegs – das bestätigen auch die Händler.
Seit einigen Wochen bestimmen sommerliche Tage das Wetterbild in Hamburg – die Coronakrise verhindert jedoch einen Besuch im Freibad oder einen kurzfristigen Urlaubstrip. Die Hamburger suchen daher nach Alternativen. Dabei scheint das Fahrrad hoch im Kurs zu stehen.
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„Ich kann definitiv bestätigen, dass das Fahrrad in Hamburg gerade boomt – zumindest in unserem Laden“, sagt Jan Schulz-Langendorf, Inhaber des Hamburger Fahrradladens „Langendorf Cycles“.
Gutes Wetter und Corona: Fahrrad-Boom in Hamburg
„Das haben wir sofort gemerkt, nach dem wir unseren Laden wieder geöffnet haben. Normalerweise haben wir Samstags immer einen besonders guten Tag – momentan ist jeder Tag ein Samstag.“ Nach der Meinung von Inhaber Schulz-Langendorf liege das am guten Wetter und an den beschränkten Freizeitmöglichkeiten durch die Corona-Krise. In seinem Laden sei in etwa doppelt so viel los wie vor der Krise.
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„Viele waren natürlich auch sehr gebunden und konnten wegen Corona wenig tun. Und neben Sport in den eigenen vier Wänden ist das Fahrrad eine gute Alternative, um sich draußen an der Luft zu betätigen“, sagt Florian Schulz von „Stevens“ im MOPO-Gespräch.
Wegen Corona: Menschen haben stärkeres Bewusstsein für eigene Gesundheit
„Die Corona-Krise hat sicherlich auch noch mal mehr den das Bewusstsein der Menschen für die eigene Gesundheit gestärkt – und damit auch die Nachfrage nach Fahrrädern“, sagt „Stevens“-Vertriebsleiter Rainer König auf MOPO-Nachfrage. Seiner Meinung nach sei auch die Angst der Menschen vor den Menschenmassen in Bussen und Bahnen ein Grund dafür, dass viele auf das Fahrrad ausweichen würden.
ADFC in Hamburg: Fahrrad-Nachfrage erheblich gestiegen
Der Fahrrad-Boom ist auch dem ADFC in Hamburg nicht entgangen. „Wir bekommen das natürlich auch mit, dass viele Leute aktuell mit dem Fahrrad unterwegs sind“, sagt Dirk Lau, Pressesprecher des ADFC in Hamburg. „Wir bekommen von vielen Fahrradhändlern die Rückmeldung, dass „die Luft brennt“.
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Viele Menschen merken offenbar gerade, dass auch das Fahrrad ein gutes Fortbewegungsmittel ist.“ Das sei eine positive Entwicklung und habe sicherlich auch mit der Corona-Pandemie zu tun. Jetzt müsse man abwarten, ob dieser Boom auch nach der Krise anhalte.