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Jetzt also doch!: Trotz Corona: Flüchtlingsdemo darf in Hamburg stattfinden

Jetzt also doch! Die Flüchtlingsorganisation Seebrücke darf unter Auflagen am Sonntag mit Mahnwachen auf St. Pauli für die sofortige Evakuierung der griechischen Lager demonstrieren. Die Versammlungsbehörde habe eine Ausnahmegenehmigung erteilt, so eine Polizeisprecherin.

Erlaubt seien zwischen 14 und 15 Uhr drei Mahnwachen an der Elbe zwischen dem Fischmarkt und Strand Pauli. An jeder Mahnwache dürften unter Beachtung der Corona-Abstandsregeln maximal 25 Personen teilnehmen.

Corona: Seebrücken-Demo in Hamburg ursprünglich verboten

Ursprünglich wollte die Seebrücke eine Kette mit 20 Mahnwachen von der Fischauktionshalle bis zu den Deichtorhallen und zur Elbphilharmonie organisieren. Dies habe die Versammlungsbehörde jedoch untersagt, hieß es zunächst. Nach Angaben der Flüchtlingsorganisation liegen inzwischen jedoch für alle 20 Kundgebungsorte Genehmigungen vor.

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Die Demonstration richte sich nicht gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, betonte Christoph Kleine von der Seebrücke Hamburg am Freitag. „Im Gegenteil: Wir wollen, dass alle Menschen in Umständen leben, in denen sie Abstand halten und die Hygieneregeln befolgen können.“ Deswegen müssten auch die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln sofort geräumt werden.

Seebrücke: Hamburg soll 1000 Menschen aus Moria aufnehmen

Mit Blick auf die in Hamburg laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD und Grünen betonte Kleine: „Die Seebrücke fordert vom neuen rot-grünen Senat ein Landesaufnahmeprogramm für mindestens 1000 Menschen aus Moria oder den anderen Lagern – und zwar unabhängig von Alter oder Geschlecht.“ Die Stadt habe Platz und eigene Kompetenzen. „Es muss Schluss damit sein, sich hinter der Untätigkeit von (Bundesinnenminister) Horst Seehofer (CSU) zu verstecken.“

Die Zahl 1000 ergibt sich nach Angaben der Seebrücke aus „der groben Rechnung, dass 40.000 Menschen aus den griechischen Lagern in Deutschland aufgenommen werden können“. Dann wäre – wieder ganz grob nach Bevölkerungszahl gerechnet – der Anteil von Hamburg etwa 1000, so die Flüchtlingsorganisation. (dpa/mps)

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