Kommt hier eine Oper hin? Klaus-Michael Kühne will der Stadt ein zweites Opernhaus am Rand der HafenCity „schenken“.

Kommt hier eine Oper hin? Klaus-Michael Kühne will der Stadt ein zweites Opernhaus am Rand der HafenCity „schenken“. Foto: Kollage: Mopo picture alliance/Markus Scholz/dpa/Christian Charisius

Jetzt doch: Pläne für Kühnes Oper in der HafenCity werden heute präsentiert

Nach viel Hin und Her scheint es jetzt doch ein Happy End für die Oper zu geben, die Milliardär Klaus-Michael Kühne (87) der Stadt Hamburg „schenken“ will. Noch am Montag war eine Vertragsunterzeichnung geplatzt – jetzt der Durchbruch.

Nach MOPO-Informationen sollen die Pläne für den Opern-Neubau in der HafenCity am Freitagmittag in einer Sonderpressekonferenz im Rathaus präsentiert werden. Schon seit langem hatte Kühne angekündigt, 330 Millionen Euro für den Bau einer neuen Oper zur Verfügung stellen zu wollen – seitdem liefen die Verhandlungen mit der Stadt. Zunächst hatte das „Abendblatt“ berichtet.

Pläne für neue Oper von Kühne sollen präsentiert werden

Eigentlich war die Vorstellung der Pläne bereits für Dienstag geplant, doch der am Montag dafür angedachte Notar-Termin für vertraglichen Absicherung dieser riesigen Einzelspende war in letzter Minute geplatzt.

„Bei der Endfassung des komplizierten Vertragswerks zwischen der Stadt Hamburg und meiner Kühne-Stiftung sind noch offene Fragen aufgetaucht, sodass weitere Gespräche folgen müssen“, hatte der Milliardär auf MOPO-Nachfrage erklärt. Diese offenen Fragen sind jetzt anscheinend geklärt – und das schneller als eigentlich gedacht.

Ein Grundstück für die neue Oper auf dem Baakenhöft in der HafenCity wurde bereits gefunden. Für die bestehende Staatsoper an der Dammtorstraße, die dringend saniert werden muss, müsste daher eine neue Verwendung gefunden werden. „Wir müssten dann für das hiesige Haus in der Innenstadt, das ein sehr guter Theaterbau ist und unter Denkmalschutz steht, und auch weiterhin kulturell genutzt werden soll, eine andere Nutzung finden. Dafür gibt es aber auch Ideen“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) bereits.

Kritik am Neubau einer Oper in der Hamburger HafenCity

Der Hamburger Denkmalschutzverein hat währenddessen bereits eine Petition gestartet, um die Staatsoper in der Innenstadt zu belassen. „Das Gebäude aus dem Jahr 1955 ist ein Hauptwerk der Nachkriegsmoderne und zeugt als Institution zugleich von dreieinhalb Jahrhunderten bürgerlichen Engagements“, heißt es in einem Statement. „Hamburg besitzt mit dem Bau eine traditionsreiche Spielstätte, die eine sehr gute Akustik hat und nur saniert werden muss. Es wäre daher weder baukulturell noch finanziell zu verantworten, dieses zentral gelegene Haus einer unklaren Zukunft zu überlassen und stattdessen für viel Geld einen Neubau an den Südrand der HafenCity zu stellen.“

Kritik an der Kühne-Oper hagelte es auch vom Linken-Politiker Norbert Hackbusch. „Diese Pläne gehören auf den demokratischen Prüfstand der Bürgerschaft – und nicht zum Notar“, sagte er. „Man muss auch einem geschenkten Gaul ins Maul schauen! Die von Kühne zugesagten 330 Millionen Euro werden nicht einmal ansatzweise die Kosten einer neuen Oper decken.“ Auch die Betriebskosten seien bislang ungeklärt.

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