Jetzt wirds eng!: Entlang dieser Straße wird der Radweg auf die Fahrbahn verlegt
Lohbrügge –
Jetzt wird es eng auf der K80 am Beckerkamp und Habermannstraße in Bergedorf. Die einst vierspurige Kreisstraße wird auf zwei Fahrbahnen verengt, links und rechts wird ein jeweils zwei Meter breiter Streifen mit einem 25 Zentimeter breitem Abtrennstreifen als Radweg angelegt. Die Verlagerung der Fahrradstrecke auf die Fahrbahn bereitet einigen Bergedorfern Sorgen – die Nähe zu den Autos ist ungewohnt.
Seit mehreren Monaten wird die Strecke der K80 an der Habermannstraße und am Beckerkamp jetzt schon umgebaut. Vom Lohbrügger Markt bis zum neuen Kreisel Ecke Binnenfeldredder wird es jeweils einspurig, die Radfahrer werden auf die Straße verlagert. Zuvor teilten sich die Radler den Weg entlang der Straße mit den Fußgängern. Dieser soll im Zuge der Umbaumaßnahmen ebenfalls erneuert und durch eine Begrünung verschönert werden.
Hamburg: Nähe zu den Autos ist ungewohnt
Die ungewohnte Nähe zu den motorisierten Vierrädern bereitet einigen allerdings auch Sorge. Die Unfallgefahr auf Grund des fehlenden Kantsteines könnte steigen, eine aufgemalte Begrenzung wird in der Hektik vielleicht schneller einmal übersehen. Die Verkehrsbehörde beruhigt: „Der Radverkehr ist mit dieser Lösung sichtbarer und präsenter für den Fahrzeugverkehr“, so ein Sprecher.
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Die Vorbehalte seien allerdings durchaus nachvollziehbar, weil sich Rad- und Fahrzeugverkehr jetzt näher kommen, erklärt der Behördensprecher. Gerade in Kreuzungsbereichen, an denen es häufig zu besonders schweren Abbiegeunfällen kommt, sorge die erhöhte Sichtbarkeit für mehr Sicherheit der Radfahrer.
ADFC steht neuer Fahrbahn-Führung positiv gegenüber
Grundsätzlich begrüßt auch der ADFC die Radweg-Führung auf der Fahrbahn. „Radfahrstreifen haben gegenüber Lösungen abseits der Fahrbahn (auf gesonderten Wegen) den Vorteil, dass Radfahrende im Sichtfeld der Autofahrer unterwegs sind“, sagt Dirk Lau, Sprecher des ADFC. „Auf mehrspurigen, stark von Kfz- und Lkw-Verkehr belasteten Tempo-50-Straßen braucht es sehr breite, auch baulich abgetrennte und geschützte Spuren für Radfahrende.“
Das sei an der K80 nicht der Fall. Durch den Umbau entsteht eine Zweispurige Fahrbahn. Und: „Der Verkehr auf diesem Abschnitt ist so gering, dass auf einem Fahrstreifen je Richtung der Verkehr abgewickelt werden kann“, so der Sprecher der Verkehrsbehörde.
Weniger Stau und geringe Geschwindigkeiten sichern Radfahrer
Ein hohes Stauaufkommen ist somit nicht zu erwarten, auch erhöhte Geschwindigkeiten würden durch die einspurige Fahrbahnführung gemindert werden. Was wiederum dem Schutz der Radfahrer dient. Nur die Autofahrer dürfen trotz eigenem Radfahrstreifen den Mindestabstand beim Überholen von 1,5 Metern nicht vergessen.