Karstadt in Wandsbek: Nach Pleite: So soll das Gebäude künftig genutzt werden
Wandsbek –
Keine guten Nachrichten für die rund 170 Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof in Wandsbek. Der Vermieter des Gebäudes hat den Mietvertrag mit der Warenhauskette nicht verlängert – und spricht bereits über eine Nachnutzung des Gebäudes. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, ist am 17. Oktober der letzte Verkaufstag in dem Kaufhaus.
Der Mietvertrag läuft zu Ende Oktober aus, hat der Vermieter Union Invest am Dienstag mitgeteilt. „Wir haben lange verhandelt, eine Verlängerung des Vertrages um zehn Jahre sowie eine deutliche Mietreduzierung angeboten“, so Unternehmenssprecher Fabian Hellbusch zur MOPO. Trotzdem gab es mit dem Warenhauskonzern keine Einigung.
Galeria Karstadt Kaufhof: Keine Hoffnung für Wandsbek
Damit schwinden die Hoffnungen, dass auch diese Filiale gerettet werden kann. Ende Juni hatte der Konzern mitgeteilt, bundesweit 62 der 172 Filialen schließen zu wollen. Nur drei der sieben Häuser in Hamburg sollten überleben. Mittlerweile stehen bundesweit nur noch weniger als 50 Häuser auf der Streichungsliste. Auch die Filiale im Alstertal-Einkaufszentrum ist mittlerweile gerettet. Auf der Schließungsliste stehen neben der Filiale in Wandsbek noch Galeria Karstadt Kaufhof an der Mönckebergstraße und das Haus in Bergedorf. Schluss soll Ende Oktober sein, in Bergedorf Ende Januar.
Was in dem historischen Gebäude am Wandsbeker Markt aus dem Jahr 1924 nach dem Aus von Karstadt geschehen soll, dafür gibt es bereits Pläne. Union Investment gehört nämlich auch das benachbarte Einkaufszentrum Quarree Wandsbek. „Eine erfolgreiche Projektentwicklung des Gebäudes bietet die Chance, das Quarrée Wandsbek sinnvoll zu erweitern, um den Gesamtstandort zu stärken“, sagt Jörn Stobbe, Geschäftsführer der Union Investment Real Estate GmbH.
Karstadt in Wandsbek: Erweiterung für Quarree geplant
Derzeit wird das Einkaufszentrum für rund 40 Millionen modernisiert und könnte auch Vorbild für die Immobilie von Galeria Karstadt Kaufhof sein. Kürzlich hatte auch die FDP in Wandsbek einen Vorschlag, was aus dem alten Karstadt-Gebäude werden könnte: Die Bezirkspolitiker regten an, dass das Gebäude an der Wandsbeker Marktstraße zu einer gigantischen Markthalle umgewandelt wird – so wie es sie beispielsweise in der portugiesischen Hauptstadt gibt.
Mit dem Standort in Wandsbek würde einer der ältesten Filialen in ganz Deutschland schließen. Betriebsratsvorsitzende Mark-Oliver Thöne gibt sich kämpferisch: „So leicht bekommt man uns nicht klein“, sagte er der MOPO. Die Kunden haben die Beschäftigen jedenfalls auf ihrer Seite: Bislang haben 16.000 von ihnen gegen die Schließung unterschrieben.