Kein Aufschwung in Sicht: Diese Branchen sehen in Hamburg schwarz
Neues Jahr, neues Glück? Die Handelskammer ist da pessimistischer. Mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage rechnet nur eine kleine Minderheit der Unternehmen in Hamburg. Einige Branchen sehen besonders schwarz.
Einmal im Quartal befragt die Handelskammer Hamburger Unternehmen zu ihrer wirtschaftlichen Lage und zu ihren Erwartungen für die Zukunft. Aus den Ergebnissen formuliert die Kammer nicht nur ein „Konjunkturbarometer“, sondern auch Forderungen an die Politik.
Handelskammer fordert „strukturelle Reformen“ auf vielen Ebenen
Wohl auch, weil viele Hamburger Geschäftsleute die politischen Rahmenbedingungen als „ein echtes Risiko für die eigene Geschäftsentwicklung“ und aktuell größten Hemmschuh wahrnehmen und in Hamburg gleich zwei Wahlen bevorstehen, fallen diese sehr grundsätzlich aus.
Hauptgeschäftsführer Malte Heyne holt in seiner Kritik zum großen Rundumschlag aus: „Wir stehen vor echten Herkules-Aufgaben wie der überbordenden Bürokratie, dem Fachkräftemangel, der sanierungsbedürftigen Infrastruktur – insbesondere im Hafen – der mangelnden Verteidigungsfähigkeit, sowie einer schleppenden Energiewende. Die neuen Regierungen in Hamburg und Berlin müssen daher die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu ihrer obersten Priorität machen und Mut zu strukturellen Reformen beweisen.“
Handelskammer erwartet 2025 keinen Aufschwung
Laut Konjunkturbarometer sei für die Hamburger Wirtschaft in diesem Jahr kein Aufschwung zu erwarten: Von den befragten Unternehmen gaben nur 13 Prozent an, dass sie mit einer Verbesserung ihrer Lage rechnen würden. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) glauben an eine Verschlechterung, der Rest rechnet damit, dass sich im Vergleich zu 2024 nicht viel ändern wird. Jeweils etwa ein Viertel der befragten Firmen beurteilen ihre augenblickliche Lage als gut (27,3 Prozent) oder schlecht (24,5 Prozent), knapp die Hälfte hält sie für befriedigend.
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Sehr unterschiedlich bewerten einzelne Branchen das Geschäftsklima: Während Groß- und Außenhandel, Baugewerbe, Medienwirtschaft und der Einzelhandel insgesamt pessimistisch sind, blicken speziell Gastgewerbe, IT-Wirtschaft und der Finanzsektor optimistisch in die Zukunft.
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