Kindesmissbrauch via „Snapchat“: 28-jähriger Täter muss lange in Haft
Er brachte Mädchen zwischen elf und 13 Jahren dazu, ihm über die App „Snapchat“ Nacktfotos von sich zu schicken – und erpresste die Kinder später, um weitere Bilder zu bekommen. Nun ist ein 28 Jahre alter Mann unter anderem wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs zu neun Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Verfahren vor dem Landgericht Hamburg hatte – auch zum Schutz der jungen Opfer – unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden.
Der Angeklagte Nematullah S. hatte zwischen Januar 2020 und Mai 2021 über den Dienst „Snapchat“ Kontakt zu fünf Chatpartnerinnen im Alter von elf bis 13 Jahren aufgenommen, teilweise hatte er sich als gleichaltriges Mädchen ausgegeben. Das Vorgehen war grausam und perfide: Der Mann bot den Mädchen Amazon-Gutscheine im Wert von 100 Euro an, wenn sie ihm Fotos in Unterwäsche schickten. Taten sie dies, erhöhte er auf 300 Euro, dafür aber mussten sie ganz nackt auf den Fotos sein.
Er drohte, die Nacktbilder der Kinder zu verschicken
Hatte er die Nacktbilder, drohte er, sie an alle Kontakte des Mädchens zu schicken, wenn sie ihm keine Videos mit sexuellen Inhalten schicken würden. Am Ende trieb er die verzweifelten Kinder dazu, etwa eine Toilette abzulecken.
In seiner Wohnung in der Saseler Straße fanden Ermittler im Juli 2021 darüber hinaus 208 kinderpornografische Bild- und 23 kinderpornografische Videodateien. Am 4. Oktober 2023 wurden 415 kinderpornografische Dateien auf seinem Smartphone gesichert. Seit seiner Festnahme im März 2024 sitzt Nematullah S. in der Sozialtherapeutischen Anstalt Fuhlsbüttel ein. In das Urteil ist eine Strafe wegen ähnlicher Taten aus dem Jahr 2020 mit eingeflossen.
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Der Angeklagte ist mit seinen Taten nicht alleine: Erst vor wenigen Tagen hat das Landgericht Nürnberg einen 33-Jährigen wegen derselben Missbrauchsmasche auf Snapchat zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.